Konrad Paul Liessmann, Gedankenspiele über die Verantwortung

Ist ein Autor eigentlich verantwortlich für das, was er schreibt? Natürlich nicht! Bücher sind wie Kinder, die man ihrem Schicksal überlassen muss. Bücher müssen sich bewähren und Menschen irgendwann einmal Eigenverantwortung übernehmen. Doch halt: Seit wann tragen wir Verantwortung für das, was wir tun? Liegt die Verantwortung nicht immer bei den anderen? Wenn das stimmt: Ist nicht derjenige im Wortsinn »verantwortungslos«, der jede Verantwortung für sein eigenes Leben weit von sich, am besten gleich auf die Gesellschaft schiebt? Zum Ausgleich kann man ja dann gerne die Verantwortung für die großen Übel dieser Welt auf sich nehmen. Man sieht: Es ist gefährlich, mit der Verantwortung zu spielen. Gut, dass man dafür keine Verantwortung übernehmen muss.

Konrad Paul Liessmann, geboren 1953 in Villach, ist Professor im Ruhestand für Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik an der Universität Wien. Seit 1997 leitet er das Philosophicum Lech und publiziert regelmäßig in nationalen und internationalen Medien. Liessmann ist u. a. Träger des Österreichischen Staatspreises für Kulturpublizistik, des Ehrenpreises des Österr. Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln. 2016 wurde ihm der Paul-Watzlawick-Ehrenring verliehen. Bei Droschl erschien 2020 sein Band zur Kunst des Schreibens "Das alles sind bösartige Übertreibungen und Unterstellungen".

Konrad Paul Liessmann
Gedankenspiele über die Verantwortung
Literaturverlag Droschl
Erstausgabe 2023
ca. 48 Seiten, 11x19 cm, gebunden
ISBN 978-3-99059-133-8