Königsgräber der Skythen

Die Ausstellung "Im Zeichen des goldenen Greifen – Königsgräber der Skythen" mit 14 internationalen Leihgebern stellt vom 15. Februar bis 25. Mai 2008 im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe mit über 6.000 Originalen, legendären Goldschätzen, der Eismumie aus dem Altai-Gebirge u.v.a.m. das rätselhafte Reitervolk der Skythen vor, die vom 8. bis 3. Jahrhundert v. Chr. die Geschichte des eurasischen Steppenraums prägten.

In der Schau wird weltweit erstmals in derartig umfassender Weise die Geschichte und Kultur dieser Reitervölker von ihren Ursprungsgebieten entlang des Jenissei bis an die Tore Mitteleuropas präsentiert. Damit werden die bereits lange vor der Nutzung der Seidenstraße bestehenden Fernbeziehungen zwischen Asien und Europa deutlich. Im Mittelpunkt stehen die bedeutendsten Prunkinventare aus den Fürstengräbern der einzelnen Regionen sowie die sensationellen Neuentdeckungen der letzten Jahre. Noch nie war es möglich, diese Gegenstände so umfassend öffentlich zu zeigen.

Der griechische Geschichtsschreiber Herodot berichtete in seinen Historien über das im Süden Sibiriens zu lokalisierende Land der "goldhütenden Greifen". In dieser Region führten das Deutsche Archäologische Institut Berlin und die Staatliche Eremitage St. Petersburg gemeinsam Ausgrabungen durch. In Aržan, nahe der russisch-mongolischen Grenze, wurde im "Tal der Könige" ein Grabhügel untersucht, dessen Inhalt mit Tausenden Goldgegenständen eine der größten archäologischen Sensationen der letzten Jahre ist und der in seiner Bedeutung dem Grab des Tutanchamun nahe kommt.

Mächtige Grabhügel (Kurgane) prägen die eurasische Steppenlandschaft. In ihnen wurden Könige und Fürsten mit einem beeindruckenden Zeremoniell und prunkvollen Gegenständen aus Gold bestattet. Spektakuläre Funde gab der Dauerfrostboden in den Höhen des Altaigebirges frei, dabei sorgten tätowierte Mumien, hervorragend konservierte Bestandteile der Kleidung, prachtvoll verzierter Pferdeschmuck und andere Gegenstände aus Holz, Textil und Leder für weltweites Aufsehen. Die wichtigsten Fundkomplexe – von Aržan über den sakischen "Goldenen Mann von Issyk" in Kasachstan, die sauromatischen Funde am südlichen Ural bis zu prachtvollen Objekten aus dem Gebiet östlich und nördlich des Schwarzen Meeres – werden in der Ausstellung präsentiert.

Neben den reichen Funden werden auch die Ergebnisse der modernen Ausgrabungstechnik, der naturwissenschaftlichen und anthropologischen Untersuchungen vorgestellt. Sie ermöglichen es, Erkenntnisse über die Grabarchitektur, die Umweltbedingungen in den Steppenregionen, die Ernährung sowie Verwandtschaftsbeziehungen und Krankheiten der Skythen zu vermitteln.

Das Zustandekommen dieser Ausstellung ist Museen und Institutionen aus Deutschland, dem Iran, Kasachstan, Rumänien, verschiedenen Teilen Russlands, der Ukraine und Ungarn zu verdanken. Sie entstand in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Archäologischen Institut und des Museums für Vor- und Frühgeschichte, Staatliche Museen zu Berlin und der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München.


Katalog "Im Zeichen des goldenen Greifen – Königsgräber der Skythen". 340 Seiten, 240 Farbabb., 100 Schwarzweißabb., 25 Euro

Im Zeichen des goldenen Greifen – Königsgräber der Skythen

15. Februar bis 25. Mai 2008