John Miller in der Kunsthalle Zürich

Die Kunsthalle Zürich zeigt vom 29. August bis 15. November 09 die erste Übersichtsausstellung von John Miller (* 1954, lebt und arbeitet in New York und Berlin) in der Schweiz. Gezeigt werden mehr als 40 Arbeiten, die seit den 1980er Jahren bis heute entstanden sind sowie eine eigens für die Kunsthalle Zürich entwickelte Installation und bislang nie öffentlich gezeigte Videoarbeiten.

Die Ausstellung hat zum Ziel, einen umfassenden Einblick in den Kosmos eines Künstlers, der neben Zeitgenossen wie Mike Kelley und Jim Shaw, aber auch Tony Oursler und Stephen Prina eine einzigartige Rolle einnimmt, aufzuzeigen: In seinem Werk vereint Miller eine Synthese von einer ideell begründeten Kritik an Repräsentation und einer postkonzeptuellen Hinwendung zum "Realen" – insbesondere in seinen braun und gold überzogenen Materialcollagen, Reliefs und Skulpturen. Miller arbeitet in Serien und thematisiert mit seinen Arbeiten in stereotypen Genres wie der figurativen Malerei, der Reisefotografie und Landschaftsmalerei die Funktion des Autors sowie den Auraverlust des Kunstwerks.

Miller widerstand im Laufe seiner Karriere jeglicher "ästhetischen Appropriation" – wie er es nennt –, indem er regelmässig seine künstlerische Technik änderte: Serien wie die "Middle of the Day"-Fotografien entstanden; er baute Sets von Spielshows nach – resultierend aus einer Auseinandersetzung mit diesem Fernsehformat; die Oberfläche der Malerei und Maquetten wandelten sich in den 1980er und 1990er Jahren von braun zu gold. Diese Strategie des Widerstands gegen jegliche Reduktion seines Werkes auf vorgefertigte, kritische Einordnungen und Denkmuster, erklärt, warum er – trotz der frühen Kenntnisnahme durch Theoretiker wie Hal Foster – in seiner Generation bislang oft zu wenig beachtet wurde.


Katalog: Zur Ausstellung von John Miller erscheint eine umfassende Monographie mit Texten von Alex Alberro & Nora M. Alter, Branden Joseph, Jutta Koether und John Miller mit einer Einführung von Beatrix Ruf im JRP|Ringier Verlag.

John Miller
29. August bis 15. November 2009