Heute bleibt die Küche kalt...

Marlene Haring (Jahrgang 1978) stellt in ihrer Arbeit Fragen nach sozialer Nähe und Distanz, Körper und Geist, Sex und Gender. In ihren Performances und Happenings, die meist im öffentlichen Raum stattfinden, analysiert die Künstlerin die Strukturen von räumlichen, historischen und sozialen Kontexten.

Haring beschäftigt sich mit der Frage, was es bedeutet, im 21. Jahrhundert als Künstlerin im Betriebssystem Kunst zu agieren. 2004 etwa entstand in Anspielung an Martin Kippenbergers "Jetzt geh ich in den Birkenwald, denn meine Pillen wirken bald" ihre Installation "Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald". Die Arbeit karikiert die männliche Attitüde Kippenbergers, die widersinnige Verwendung des Einbauküchenklassikers thematisiert gleichzeitig die Rolle der Frau und spielt auf das Werk von Birgit Jürgenssen an. 30 Jahre nach dieser sprengt Haring die Ketten des "Gefängnisses Küche" auf humorvolle, anarchische und subversive Art und Weise.

Marlene Haring wurde 2005 mit dem Birgit Jürgenssen-Preis für eigenständige, feministische Positionen ausgezeichnet.


Marlene Haring
13. September bis 26. Oktober 2009