Gruppe "Geflecht" – Arbeiten von 1965 bis 1968

7. Januar 2008
05.12.2007 bis  13.01.2008
Bildteil

Im März 1965 stießen die "Spur"-Künstler Heimrad Prem, HP Zimmer, Helmut Sturm und Lothar Fischer auf die Künstler der Gruppe "Wir", die von Helmut Rieger, Florian Köhler und Heino Naujoks 1959, zwei Jahre nach "Spur", in München gegründet worden war und der sich 1961 Hans Matthäus Bachmayer und Reinhold Heller anschlossen. Ab April 1965 arbeiteten die Künstler beider Gruppen punktuell zusammen. Im September 1966 lud die Galerie van de Loo zur ersten Einzelausstellung der Gruppe unter ihrem neuen Namen "Geflecht".

Das Ziel von "Geflecht" war die Entindividualisierung und das Unterordnen unter einen gemeinsamen Stil: angegriffen wurden Hierarchien und konventionelle Ordnungen, aber auch die Malerei selbst. Die Werke, welche in gemeinsamer Arbeit entstanden und "Antiobjekte" genannt wurden, sollten an den Grenzen der traditionellen Medien und denen des Denkens angesiedelt sein, mit denen die Künstler den Verflechtungen in Kunst, Gesellschaft, Technik und Politik bildnerische Gestalt zu geben suchten. Die kollektive Tätigkeit ging einigen ihrer Mitglieder zu weit. Ab 1967 wurde im gemeinsamen Atelier vor allem diskutiert.

Künstlerisch ging jeder zunehmend seinen eigenen Weg, die Gruppe zerfiel. In der Westberliner Kunstszene sorgte "Geflecht" 1966 während der Berliner Festwochen für Aufregung. In der Ausstellung "Labyrinthe" der Berliner Akademie der Künste war "Geflecht" mit einem seiner "Antiobjekte" eingeladen. Obwohl die Idee des Antiobjekts in Berlin auf Interesse stieß, protestierten die Münchener Künstler öffentlich gegen die "kulinarische" Konzeption von Eberhard Roters. Sie gaben ihren Protest an den Tagesspiegel, welcher am 23. Oktober das Protestschreiben von "Geflecht" und die Erwiderung von Roters veröffentlichte.


Gruppe "Geflecht" – Arbeiten von 1965 bis 1968
5. Dezember 2007 bis 13. Januar 2008
Eine Ausstellung im Rahmen des Projektes "Aus der Traum?
Künstlerische Aufbrüche und Reflexionen seit "68"
Geschlossen zwischen 22. Dezember 2007 und 01. Januar 2008

Galerie Parterre
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D 10405 Berlin
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