Graphisches vom "Maleraffen"

Vom 14. März bis 18. Mai 2008 zeigt das Kunsthaus Kaufbeuren graphische Arbeiten von Jörg Immendorff. "Café Deutschland" machte Immendorff Ende der 70er Jahre international bekannt. Seit dem zählt er zu den wichtigsten Künstlern weltweit. In seinem Werke setzt er sich mit aktuellen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Themen auseinander, die von der Frage geleitet sind: "Was kann Kunst im gesellschaftlichen Spannungsfeld leisten?"

Die Themen, die seine oft monumentalen Gemälde bestimmen, sind auch in seinem graphischen Werk, meist Linolschnitte, Siebdrucke, Lithografien und Radierungen, zu finden: die politische Situation des geteilten Deutschlands und die kritische Selbstreflektion in der Rolle als Maler. Immendorff inszeniert sich in seinen Werken immer wieder selbst. Der "Maleraffe", seine Symbolfigur, dient dabei als Parodie seines Selbst, der Künstler als nachahmender Affe der göttlichen Schöpfung.

In der Ausstellung werden bedeutende druckgraphische Zyklen wie "The Rake’s Progress", "Café Deutschland", "Langer Marsch auf Adler", "Café de Flore" und Einzelarbeiten aus fünf Jahrzehnten Schaffenskraft präsentiert. Das Werk zeichnet sich durch narrativen, rätselhaften Charakter und intensiver Farbigkeit aus.

1945 in Bleckede bei Lüneburg geboren, studierte Immendorff an der Kunstakademie Düsseldorf bei Joseph Beuys. 1972 und 1982 nimmt er an der documenta in Kassel teil sowie 1976 an der Biennale in Venedig. Seit 1996 war Immendorff Professor an der legendären Kunstakademie Düsseldorf. 1998 wurde er mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland und 2006 mit dem Goslarer Kaiserring ausgezeichnet. Der seit 1998 an der Krankheit ALS, einer tödlich verlaufenden Nervenkrankheit, leidende Künstler, verstarb am 28. Mai 2007.


Jörg Immendorff - Das graphische Werk
Vernissage: Donnerstag, 13. März 2008
14. März bis 18. Mai 2008