Der 1930 in Wien geborene Schriftsteller, Komponist, bildende Künstler und Mitbegründer der Wiener Gruppe Gerhard Rühm erhält den vom Südwestrundfunk (SWR) verliehenen Karl-Sczuka-Preis 2015 für Hörspiel als Radiokunst. Ausgezeichnet wird damit Rühms Hörstück »Hugo Wolf und drei Grazien, letzter Akt«, wie der SWR in Baden-Baden mitteilte. Das Hörstück wurde vom Westdeutschen Rundfunk (WDR) und vom Hessischen Rundfunk (HR) produziert. Der Preis ist mit 12.500 Euro dotiert.
Rühms Stück sei ein »radiophones Meisterwerk von gelassener Melancholie«, das ein »berührendes Hörbild« der letzten Lebensphase des Komponisten Hugo Wolf zeichne, betonte die Jury. Den mit 5000 Euro verbundenen Förderpreis gewannen die Radiomacher Dagmara Kraus und Marc Matter. Beworben hatten sich laut SWR in diesem Jahr 118 Hörspielmacher aus 20 Staaten. Die Preisverleihung ist für den 18. Oktober im Rahmen der Donaueschinger Musiktage geplant. Benannt ist die Auszeichnung nach dem Hauskomponisten der ersten Nachkriegsjahre des Südwestfunks Baden-Baden, Karl Sczuka. Er wurde 1900 geboren und starb 1954.