Georg Büchners "Lenz" am Theater Chur

"Lenz" - so lautet der schlichte und doch vielversprechende Titel der letzten Produktion von Tim Kramer als Schauspieldirektor am Theater St.Gallen, welche am Freitag, 27. Mai Premiere im Grossen Haus feiert. Die Zuschauer erwartet eine szenische Reflexion zu den Themen Mensch, Natur und Kunst, Streiflichter auf dieses Verhältnis und wie es sich in den letzten zweihundert Jahren verändert hat. Musikalisch untermalt wird der Abend vom Carmina Quartett.

Georg Büchners Fragment "Lenz" handelt von der Reise des Schriftstellers Jakob Michael Reinhold Lenz ins Gebirge und der damit einhergehenden Beschreibung über den Ausbruch seiner Nervenkrankheit. Der Text bildet den Kern einer theatralen Reflexion über das Spannungsverhältnis von Natur und Vernunft beim modernen Menschen. Wie in Büchners Fragment soll dabei die Frage nach der Bedeutung und Funktion von Kunst für den modernen Menschen eine zentrale Rolle spielen.

Georg Büchner, der Autor des Woyzeck, des vermutlich ersten Dramas über die Tragödie des modernen Menschen, etablierte in "Lenz" das Gebirge als grossen Gegenpol zu den Herausforderungen der Moderne. Zu Büchners Fragment kommen Texte von Jakob M. R. Lenz, Franz Kafka, Max Frisch, Paul Celan sowie eine Uraufführung von dem jungen Dramatiker Thomas Arzt hinzu. Musikalisch begleitet wird dieses "Gespräch im Gebirg" vom Schweizer Carmina Streich-Quartett mit Werken von Bach, Beethoven, Mendelssohn, Schönberg und Adorno.


Lenz von Georg Büchner
Freitag, 27. Mai 2016, 19.30 Uhr