Georg-Büchner-Preis 2015 geht an Rainald Goetz

Der mit 50.000 Euro dotierte Georg-Büchner-Preis geht in diesem Jahr an den in Berlin lebenden Schriftsteller Rainald Goetz. Es werde ein Autor ausgezeichnet, "der sich mit einzigartiger Intensität zum Chronisten der Gegenwart und ihrer Kultur gemacht hat, als teilnehmender, denkender und moralisch urteilender Beobachter", heisst es in der Begründung der Jury. Verliehen wird der Preis von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Goetz habe die deutsche Gegenwart der letzten dreissig Jahre beschrieben, zur Anschauung und zu Wort kommen lassen, er habe sie gefeiert und verdammt und immer wieder auch mit den Mitteln der Theorie analysiert, heisst es weiter in der Mitteilung Akademie. "Hinter seiner nervösen, gespannten Erfahrungsbereitschaft stehen eine weite Bildung und ein empfindliches historisches Bewusstsein, die seiner Sprache eine Balance von leidenschaftlicher Expressivität, beobachtender Kühle und satirischer Deutlichkeit ermöglichen."

Rainald Goetz wurde am 24. Mai 1954 in München geboren. Er studierte Geschichte und Medizin in München. Beide Fächer schloss er mit einer Promotion ab. Er arbeitete zunächst kurz als Arzt, gab den Beruf aber mit Anfang dreissig zugunsten der Literatur auf. Sein erster Roman "Irre", eine Erzählung aus der Psychiatrie, erschien 1983. Danach machte sich Goetz auch als Dramatiker einen Namen.