Gedächtnisausstellung zum 100. Todesjahr Karl Mays

Ob Winnetou, Old Shatterhand oder der Ölprinz – der Schriftsteller Karl May gehört zum meistgelesenen Schriftsteller deutscher Sprache. In seinen Werken hat er sich eine eigene Welt geschaffen, die er farbenprächtig und detailverliebt schildert. Heldenhafte und schurkische Gestalten, wilde Tiere und exotische Landschaften, spannende und packende Szenen lässt Karl May in unserer Fantasie lebendig werden.

Doch es blieb nicht bei den Bildern in den Köpfen der Leser. Seit Mitte der 1870er Jahre inspirierten die imaginären Reiseerlebnisse auch Grafiker und Illustratoren, seine Fantasien in unterschiedlichen Techniken zu Papier zu bringen. Noch zu Karl Mays Lebzeiten zählten Adolf Closs, Oskar Herrfurth, Ewald Thiel und Konrad Weigand zu ersten für ihn tätigen Künstlern. Die frühen, 1892 im Verlag von Ernst Friedrich Fehsenberg erschienenen Bände von Karl May´s Gesammelten Reiseerzählungen zierte lediglich ein Deckelbild den Einband. Darunter eine Ausgabe mit symbolisch überhöhten Darstellungen des Jugendstilmalers Sascha Schneider.

Ab 1907 verpflichtete der Verlag den Illustrator Peter Schnorr und seine Kollegen Claus Bergen, Willy Moralt und Willy Planck zur bildlichen Umsetzung ausgewählter Szenen. Woraufhin die Reihe der Illustrierten Reiseerzählungen ins Leben gerufen wurde, deren Bände jeweils ein farbiges Frontispiz und 10 bis 16 eingeschaltete Bildtafeln in schwarzweißem Rasterdruck sowie eine Anzahl von Strichätzungen als Textillustrationen enthielten. Aus den Gesammelten Reiseerzählungen wurden nach der Gründung des Karl-May-Verlags 1913 die Gesammelten Werke. Carl Lindeberg, Zdenek Burian und Carl-Heinz Dömken sind weitere Künstler, die seitdem Titelbilder und Illustrationen für die inzwischen auf 93 Bände angewachsene Werksammlung geschaffen haben.

Die Ausstellung würdigt das 100. Todesjahr Karl Mays mit über 100 originalen Bildentwürfen von 20 Künstlern zu dessen schriftstellerischen Werken aus über 100 Jahren. Hinzu kommen persönliche Gegenstände von Karl May und eine Auswahl an Objekten der Indianistik. Die Leihgaben stammen aus dem Karl-May-Verlag Bamberg, dem Karl-May-Museum Radebeul und von privaten Leihgebern. Im Giebelsaal erleben die Besucher darüber hinaus den Fundus einer Karl May-Welt aus der Sicht eines Sammlers aus dem Allgäu.

Gedächtnisausstellung zum 100. Todesjahr Karl Mays
25. Februar 1842 Hohenstein-Ernstthal – 30. März 1912 Radebeul
9. Dezember 2012 bis 3. Februar 2013