Frank Schult - Malerei, Skulptur, Bühnenbild

Im Rahmen der Reihe "Ost & West" mit internationalen Künstlern aus den neuen Bundesländern ist in diesem Sommer der Maler, Bildhauer und Bühnenbildner Klaus Schult zu Gast in der Städtischen Galerie In der Badstube in Wangen im Allgäu. 1948 im thüringischen Ilmenau geboren besuchte er von 1972 bis 1977 die Fachklasse bei den Professoren Bernhard Heisig, Arno Rink und Hans Mayer-Foreyt an der Hochschule für Graphik und Buchkunst Leipzig. Nach dem Diplomabschluss war er Meisterschüler von Professor Willi Sitte.

Dieses Verhältnis kündigte er 1985 und stellte einen Ausreiseantrag in die Bundesrepublik Deutschland, der am 10. Dezember 1988 genehmigt wurde. Frank Schult lebt seit 1990 im niedersächsischen Celle. Neben zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland gehören seine künstlerische Zusammenarbeit mit dem Maler Professor Walther Stöhrer 1997, ab 1999 mit der Hamburger Galerie "Herold" und 2005 die Gründung der Kunststiftung "ben zi bena" in Merseburg, die mit der "Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur" kooperiert, zu den wichtigen Stationen.

"Ich suche nach Bildern, die den Widerspruch in sich tragen", sagt Frank Schult. Die darin verwobenen ikonografischen Bezüge literarischer, biblischer und kunstgeschichtlicher Art sind notwendige Motive zur Bildfindung und Bildgestaltung. Er möchte mit seiner figurativen Malerei etwas "erzählen", aber ohne dass die Bilder zum Wortersatz werden. Das Identifizierbare auf seinen Werken bleibt trotz aller Gegensätzlichkeit in einem vom Malerischen her bedingten Schwebezustand. Collageartig fügt er seine Zeichen zusammen, lässt sich dabei von allem inspirieren, was ihn umgibt und beschäftigt: Politisches vergangener und aktueller Zeiten, gesellschaftliche Fragen und Lösungsversuche, Umweltprobleme und nicht zuletzt persönliche Dinge wie Freude und Trauer, Erleichterung und Angst, Liebe und Hass, Vertrauen und Eifersucht.

Imponierend ist die stilistische Vielfältigkeit innerhalb einer Arbeit, auf der Farben und Nichtfarben, Skizzen und ausformulierte Elemente, deutlich hervortretende Zeichnungen und sanfte Tönungen sich meist sehr expressiv gegenüber stehen. Sie lässt den Betrachter immer neue Aspekte entdecken, die seine Sicht auf die Welt erweitern. Dazu animiert auch eine Auswahl an Skulpturen aus Eisen und Bronze, wiederum Erzählerisches vermittelnd. Die aus einfachen Materialien gefertigten Bühnenbilder korrespondieren ebenso mit seiner Malerei und bewirken durch ihre zauberhafte Kulissengestaltung eine visuelle Verdichtung der jeweiligen Opern und Theaterstücke.

Frank Schult - Malerei, Skulptur, Bühnenbild
10. Juli bis 11. September 2011