Fernsucht

23. Mai 2009
03.04.2009 bis  31.05.2009
Bildteil

Fernsehen verbindet uns heute bequem vom Wohnzimmer aus mit den entferntesten Gegenden und Ereignissen. Universum-Sendungen zeigen uns die Flora und Fauna rund um den Globus oder weit zurück liegende historische Begebenheiten. Bereits im 16. Jahrhundert waren die Menschen von der Sehnsucht erfasst, Fremdes und Außergewöhnliches kennenzulernen. Die geographischen Entdeckungen hatten nicht nur den räumlichen Horizont erweitert, sondern auch die Art zu denken erneuert.

"Je seltener, desto besser" sollten die Objekte sein, die Kaiser Maximilian II. von seinem Botschafter in Madrid zu besorgen erbat. Dieser Wunsch des Bruders von Erzherzog Ferdinand II. könnte geradezu für eine ganze Ära der Sammelleidenschaft stehen. Kokosnüsse, exotische Muscheln, Straußeneier, Korallen, Elfenbein und anderes mehr fanden Eingang in die Kunst- und Wunderkammern und wurden dabei häufig durch kostbare Goldschmiedearbeiten in ihrem Wert zusätzlich erhöht. Dazu kamen künstlerische oder kunsthandwerkliche Objekte aus exotischen Ländern und Materialien, wie Specksteinfiguren, Lackgefäße oder Porzellanobjekte. Doch nicht nur die Ferne des Raumes, auch jene der Zeit geriet ins Visier der Sammler. 1506 hatte in Rom ein Zufallsfund Begeisterungsstürme ausgelöst: die Entdeckung der Laokoongruppe. Spätestens ab da wurden Skulpturen aus der römischen Antike oder deren Kopien zu einem fixen Bestandteil aller Sammlungen von Gebildeten.

Die kleine aber feine Ausstellung in der Ambraser Kunst- und Wunderkammer zeigt eine Auswahl von exotischen Kunstkammerstücken und antiken Skulpturen. Die Objekte stammen durchwegs aus dem Besitz des Kunsthistorischen Museums Wien und sind zum Teil nie oder lange nicht mehr gezeigt geworden.


Fernsucht

Die Suche nach der Fremde vom 16. - 19. Jahrhundert
3. April bis 31. Mai 09

Schloss Ambras
A 6020 Innsbruck
Schloss-Strasse 20
T 0043 1 52524-4803
F 0043 1 52524-4899

Öffnungszeiten:
Täglich 10 - 17 Uhr
August täglich 10 bis 18 Uhr