Der Europäische Tag des Denkmals, der dieses Jahr am 8. und 9. September stattfindet, rückt für einmal ein Material in den Mittelpunkt: den vielfältig einsetzbaren Brenn-, Roh- und Werkstoff Holz. Seit seiner ersten Durchführung 1994 hat sich der Tag zur grössten Veranstaltung im Bereich der Sensibilisierung für Kulturgüter-Erhaltung entwickelt und wird jährlich von mehr als 60"000 Personen besucht.
Viele vorteilhafte Eigenschaften zeichnen das Holz aus: Es wächst vor unserer Haustüre nach, kommt in unseren Breitengraden reichlich vor, ist gut transportierbar, lässt sich auf vielfältige Weise bearbeiten, ist relativ günstig, dauerhaft und widerstandsfähig und weist erst noch eine günstige Ökobilanz auf. Seit Beginn der Menschheitsgeschichte spendet Holz als Brennstoff Wärme, dient als Baumaterial für Häuser, Brücken oder Schiffe und wird für die Fabrikation zahlloser Gegenstände des täglichen Gebrauchs, wie zum Beispiel Möbel, verwendet. Und ist, in jüngster Zeit, für manche Überraschung gut: Wer ist sich schon bewusst, dass sich Holz in chemisch umgewandelter Form im Orangensaft, in der Glacé, Tablette oder in der Ferienfoto versteckt?
Ziel der Veranstaltung ist es, bei einem breiten Publikum das Interesse an Schweizer Kulturgütern und deren Erhaltung zu wecken. An über hundert verschiedenen Orten in der ganzen Schweiz sind Interessierte zu Führungen, Atelier- und Baustellenbesichtigungen, Exkursionen sowie vielen weiteren Veranstaltungen eingeladen. Organisiert werden die Besichtigungen am Denkmaltag vorab von den eidgenössischen, kantonalen und städtischen Fachstellen für Denkmalpflege und Archäologie. Sie wählen jedes Jahr die Objekte aus, knüpfen Kontakte zu den Eigentümern und organisieren die Führungen und Veranstaltungen vor Ort.
Der Europäische Tag des Denkmals ist ein kulturelles Engagement des Europarates und wird von diesem offiziell lanciert. Unterstützt wird die Initiative auch durch die Europäische Union. Der Denkmaltag findet in 48 europäischen Ländern statt.