Ein Sucher nach der Wahrheit

Die grosse Sommerausstellung der Fondation Beyeler verspricht ein Höhepunkt im europäischen Kulturkalender zu werden. Sie ist dem Schweizer Künstler Alberto Giacometti (1901–1966) gewidmet, der in Paris zu einem der einflussreichsten Künstler der Moderne wurde. Seine fragil anmutenden, den Menschen auf das Wesenhafte reduzierenden Figuren, seine plastisch wirkenden Gemälde und seine konzentrierten Zeichnungen berühren den Betrachter bis heute.

Giacometti selbst sah sich als Teil eines Kosmos aus Raum und Zeit, in dem seine Familienmitglieder wichtige Bezugspunkte waren. Ein Ausstellungsschwerpunkt wird daher auf Giacomettis Auseinandersetzung mit der Erscheinung von Figuren im Raum und der Wahrnehmung und der Wiedergabe von Körpern in Bewegung liegen. Die Ausstellung zeigt über 100 bedeutende Arbeiten aus allen Werkphasen des Künstlers, die aus Familienbesitz sowie renommierten Sammlungen aus aller Welt stammen. Sie werden durch einzelne Werke seines Vaters Giovanni (1868–1933), seines Bruders Diego (1902–1985) und seines Onkels Augusto (1877–1947) ergänzt. Ebenfalls eine Rolle spielen Alberto Giacomettis Mutter, Annetta, sowie seine Ehefrau Annette, die er häufig porträtiert hat.

Ernst Beyeler hat sich um das Werk seines Freundes Alberto Giacometti in höchstem Masse verdient gemacht, unter anderem weil er zu Beginn der 1960er-Jahre entscheidend zur Gründung der Giacometti-Stiftung in Zürich beigetragen hat. Der Künstler ist auch in der Sammlung von Ernst und Hildy Beyeler mit exemplarischen Arbeiten seines visionären Spätwerks vertreten. Berühmt ist das Ensemble für die Chase Manhattan Plaza, wobei die bekannte Skulptur Homme qui marche von 1960 nahezu eines der Markenzeichen für die Fondation Beyeler, wenn nicht für Ernst Beyeler selbst, geworden ist.

Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Alberto Giacometti-Stiftung, Zürich, und der Fondation Alberto et Annette Giacometti, Paris.


Giacometti
31. Mai bis 11. Oktober 2009