Andy Warhol steht im Mittelpunkt der großen Sommerausstellung im Museum Frieder Burda in Baden-Baden. Zu sehen sind auch Arbeiten von Rauschenberg, Lichtenstein, Twombly und Kiefer. Vom 25. Mai bis zum 7. Oktober ist die renommierte Sammlung Marx aus Berlin mit ihren wichtigsten Werken zu Gast in Baden-Baden.
Der Sammler Erich Marx hat konsequent museumswerte Kunstwerke zusammengetragen und sich dabei zunächst auf sechs Künstler konzentriert: Joseph Beuys, Anselm Kiefer, Robert Rauschenberg, Roy Lichtenstein, Cy Twombly und Andy Warhol. 1996 bekam die Sammlung Marx ihren ständigen Ausstellungsort im Hamburger Bahnhof, dem Museum für Gegenwartskunst in Berlin.
Nachdem wegen eines Umbaus in Berlin vorübergehend ein großer Teil der Sammlung Marx ausgelagert werden muss, bietet sich erstmals seit zehn Jahren die Gelegenheit, die bedeutendsten Kunstwerke der renommierten Sammlung an einem anderen Ort auszustellen. Die Wahl von Erich Marx fiel auf das Museum
Frieder Burda, in dem ebenfalls eine herausragende Sammlung der Nachkriegsmoderne beheimatet ist. Die Baden-Badener Schau konzentriert sich mit 45 meist großformatigen Gemälden und 40 Warhol-Zeichnungen auf die amerikanischen Maler, ergänzt um den in Amerika sehr populären Anselm Kiefer.
Als Erich Marx seine Sammlung erstmals 1982 in Berlin der Öffentlichkeit präsentierte, war ihm ein sensationeller Publikumserfolg beschieden: In der Neuen Nationalgalerie wurde eine hochkarätige Auswahl zeitgenössischer Künstler vorgestellt, die bis heute in europäischen Museen ihresgleichen sucht. Andy Warhol (1928-1987) war und ist unumstrittener Mittelpunkt der New Yorker Pop-Art-Bewegung - und der Sammlung Marx.
In Baden-Baden zu sehen sind prominente, teils sehr großformatige Drucke: serielle Wiedergaben von Ein-Dollar-Noten, Campbell"s Suppendosen, Pressefotos von Elvis Presley, sowie dem offiziellen Fotoporträt von Mao Tse Tung. Andy Warhol ist in dieser Ausstellung mit Werken vertreten, die zu den Inkunabeln der Pop Art zählen: Bilder, die durch die Medien der populären Massenkultur zu Ikonen wurden. Werke, die durchaus aber auch ein Bild der Gleichzeitigkeit des oberflächlichen Glanzes und des Elends Amerikas dokumentieren.
Teil der Ausstellung sind auch Arbeiten von Rauschenberg, Lichtenstein, Twombly und Kiefer. Mit Robert Rauschenberg ist der Schrittmacher der Pop-Art vertreten. Er integriert Fotos und Zeitungsausschnitte und Alltagsgegenstände wie Uhren oder pinkfarbene Türflügel in seine Gemälde.
Zeitgleich mit Warhol entdeckt Roy Lichtenstein (1923-1997) gewöhnliche Gebrauchsgrafik als Gegenstand von Kunst. Bereits Ende der 50er Jahre beginnt er, Ausschnitte aus Comics in großformatige ölbilder zu übertragen. Dass er hierbei auch die Rasterpunkte als Spuren der drucktechnischen Vervielfältigung mit vergrößert, macht ihn berühmt. Mit gleicher Technik und gleichem Ernst widmet er sich Reproduktionen weltberühmter kubistischer, expressionistischer und surrealistischer Kunstwerke und erschüttert damit die akademische Grenzziehung zwischen hoher Kunst und banalem Alltag.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Warhol, Rauschenberg, Lichtenstein, Twombly, Kiefer
Die Sammlung Erich Marx in Baden-Baden
25. Mai bis 7. Oktober 2007