Edi Aschwanden - After Inventory

Edi Aschwanden (*1957) schafft Objekte und Bilder, die sich zwischen Funktionalität und Fantasie bewegen. Für seine Ausstellung im Kunsthaus CentrePasquArt hat Aschwanden jeden Raum anders konzipiert, wobei sich die Hauptthemen seiner Arbeit - das Verhältnis zwischen Fläche und Raum, die Metamorphose von Alltagsgegenständen sowie die Ästhetik der Störung - in den verschiedenen Medien und Techniken widerspiegeln.

Den Auftakt zur Ausstellung macht eine Serie von grossformatigen Bitumenzeichnungen, die alle nach dem gleichen Prinzip aufgebaut sind. Das Stapeln von Linien ergibt die Illusion von einfachen, sich dem Betrachter zuwendenden Gefässen. Die Materialität, das Spiel mit den Dimensionen sowie das Verhältnis zwischen Bild und Raum fordern die Wahrnehmung heraus - Aspekte, die am Kern Aschwandens Arbeit sind.

In einer Installation bestehend aus einer massiven Holzkonstruktion, die einen Teil der Mauer zu tragen scheint und einer Fototapete, die der Grösse des Mauerausschnittes entspricht, befindet sich der Betrachter quasi "im Bild". Eine modulare Komposition von bemalten Holzobjekten auf einer Plattform im Raum erinnert an Architekturmodelle und bildet gleichzeitig ein malerisches Ensemble. Während sich der Sinn für Humor durch all seine Werke zieht, ist dieser besonders in den Objektkombinationen mit dem Titel "Überlebensstrategien" spürbar. Dinge werden so zueinander gefügt, dass sie in dem entstehenden Spannungsfeld einerseits ihren konventionellen Funktionen enthoben werden und anderseits neue Wahrnehmungen provozieren. Dieses Unterwandern der Konventionen lädt zum Reflektieren über die uns umgebende Welt ein.

In einer Reihe von Fotografien dokumentiert der Künstler mit der rechten Hand diverse Aktivitäten seiner linken. Diese spielerisch-experimentelle Arbeit verrät viel über das künstlerische Konzept Edi Aschwandens. Verschiedene Realitäten treffen aufeinander und lösen Verwirrung, beinahe Unwohlsein aus. Auch die Collagen aus zerschnittenen Fotos einer Baustelle und eine Konstruktion, die als zerstörtes, sich im Entstehen befindendes Bauelement konzipiert ist, zeigen Aschwandens Interesse an der Diskrepanz zwischen einem Konzept von Realität, der Wahrnehmung und der Einbildung.

Neben dem Unterrichten an der Schule für Gestaltung Biel, hat es Edi Aschwanden verstanden, eine eigenständige und bezeichnende künstlerische Arbeit zu entwickeln. Für seine Ausstellung im Kunsthaus CentrePasquArt, seiner ersten grösseren Einzelausstellung, präsentiert er sein Werk "after inventory" ("...nach dem Inventar") mit neuen Arbeiten und älteren "Herzstücken" und lädt damit ein, in sein poetisches und irrationelles Universum einzutauchen.

Edi Aschwanden - After Inventory
30. Juni bis 1. September 2013