Edgar Honetschläger. Los Feliz

Der renommierte österreichische Künstler und Filmemacher Edgar Honetschläger stellt sein langerwarttes Projekt vor: Der Spielfilm "Los Feliz" feiert am 18. Februar 2016 seine Premiere im Wiener Blickle Kino (21er Haus). Eine groß angelegte, begleitende Ausstellung im 21er Haus gibt zudem Einblick in das bildnerische Schaffen des Ausnahmekünstlers und Documenta X-Teilnehmers. Von der Konzeption bis zur Fertigstellung von "Los Feliz" vergingen 14 Jahre und es ist nichts weniger gelungen, als das erste Roadmovie in der Geschichte des Films, das im Studio gedreht wurde, zu schaffen.

Zeitgleich präsentiert der ORF eine Dokumentation zum Entstehungsprozess des in Rom, Sizilien und den USA entstandenen Filmprojektes. Ab dem 14. März 2016 ist "Los Feliz" in Kinos österreichweit sowie im Metro Kinokulturhaus des Filmarchivs Austria in Verbindung mit einer Retrospektive des filmischen Gesamtwerks von Edgar Honetschläger zu sehen.

Das Christentum hat als einzige Religion das Bild zum Hauptträger seiner Überzeugungskraft gemacht. Darauf aufbauend postuliert Edgar Honetschlägers jüngster Film: "Wer die Bilder macht, der hat die Macht" und verbindet folgerichtig die beiden Hauptstädte der Bilderproduktion/-Manipulation Rom/ Vatikan mit Los Angeles/ Hollywood. Aber da gibt es eine Macht, die dem Westen diese Vorherrschaft streitig machen will…Von der Konzeption des Projekts bis zur Fertigstellung vergingen 14 Jahre. Honetschläger verbrachte dreieinhalb Jahre damit, ikonographische Bilder und Zeichnungen des Landes der Freiheit zu schaffen. Im Film werden 16 x 4 Meter große Leinwände von einer extra dafür geschaffenen Maschine transportiert, die die Illusion eines durch die Landschaft fahrenden Autos erzeugen.

Zum Inhalt: Drei Kardinäle heuern den Teufel an, um den Bedeutungsverlust des Westens zu verhindern. Sie werfen ihren größten Trumpf in die Waagschale: Bilder von Amerika. In einem Mercedes-Benz aus den fünfziger Jahren fahren der britische Teufel, eine französische Museumswärterin und eine japanische Shinto Göttin durch ein gemaltes und gezeichnetes, zwei dimensionales Amerika. Ruhm ist, wonach das junge Mädchen sucht. Liebe ist, was die Göttin aus Fernost nicht verstehen kann. Tiefe ist, wonach wir alle suchen. 3D ist, was man uns gibt.

Edgar Honetschläger im O-Ton: "Der Film erfüllt sich in dem hippen Stadtteil Los Feliz, wo die Protagonistin ihr Über-Ich entdeckt, das verzweifelt nach Möglichkeiten sucht berühmt zu wer-den. In Hollywood herrscht das ganze Jahr über das gleiche Klima, blauer Himmel, gepflegte Gärten, nichts verändert sich - ein Grund weshalb die Filmindustrie hierherzog - und der allgegenwärtige, immerfort den Rasen benetzende Watersprinkler. Wann immer man aus dem Fenster blickt, es verändert sich nichts - nie. Das Einzige was sich verändert, ist man selbst. Man blickt in den Spiegel - eine neue Falte! Los Angeles" gespielte Permanenz macht vor den Menschen halt. Darum ist die Schönheitsindustrie hier so überbordend. Ewige Jugend ist angesagt und über den Film wird dieses Muss seit Jahrzehnten in den Rest der Welt transportiert."

Am 18. Februar 2016 wird im Blickle Kino im 21er Haus, verbunden mit einer Ausstellung zum Film, die Weltpremiere von "Los Feliz" stattfinden. Alle Arbeiten, die bei der Ausstellung im 21er Haus gezeigt werden, dienten als Grundlage, um den Film zu schaffen. Dreieinhalb Jahre hat Edgar Honetschläger gemalt und gezeichnet, um ein zweidimensionales Amerika zu erschaffen. Ein Ausschnitt des sehr umfassenden Oeuvres, das dafür entstand, wird begleitend zum Film im großen Saal des 21er Hauses präsentiert. In der Ausstellung wird ebenfalls der Mechanismus, der hinter der Herstellung des Films steckt, offenbart.

Edgar Honetschläger ist Künstler und Filmemacher. 1997 nimmt er an der Documenta X in Kassel teil. 1998 erscheint sein erster Kinofilm "Milk" bei der Berlinale, 2000 der Film Essay "L+R", 2001 der Kurzfilm "Colors", 2003 der Film Essay "il mare e la torta", 2011 der Spielfilm "AUN - Der Anfang und das Ende aller Dinge" sowie 2013 der Dokumentarfilm "omsch". Honetschläger lebte und arbeitete vier Jahre in New York, 12 Jahre in Tokyo, ein Jahr in Sao Paolo/Brasilia sowie drei Jahre in Italien. Heute lebt er in Wien, Umbrien und Los Angeles.


Los Feliz - The first road movie ever shot in a studio
19. bis 28. Februar 2016