Drei differente Statements in der Galerie Feurstein

Die aktuelle Ausstellung in der Feldkircher Galerie Feurstein, die bis zum 14. Januar 2012 zu sehen ist, zeigt mit Thierry Feuz, Willi Kopf und Dirk Salz drei künstlerische Positionen, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten. Ähnlichkeiten in der Ausstellung gibt es noch am ehesten zwischen Willi Kopf und Dirk Salz. Zwar gehen die beiden werkstrategisch völlig unterschiedlich vor, aber im Ergebnis weisen auch Salzs Bildoberflächen Rasterstrukturen auf, entstanden durch streifenförmige, geschichtete Farbauftragungsprozesse. Aber das ist dann auch schon die einzige Parallelität.

Willi Kopf zeigt eine ganze Serie von Spanplattenarbeiten, die ihn in den 1980er und 1990er Jahren bekannt gemacht haben. Die ersten Spanplatten-Skulpturen Kopfs entstanden im Jahre 1985. Beeinflusst von der in den 1960er Jahren aufgekommenen Minimal Art, zersägte Kopf damals die Holzplatten und fügte sie nach dem Prinzip der Orthogonalität zu Quadern zusammen. Im Unterschied zur seriellen Stereometrie der Objekte der Minimal Art spielte bei Kopf damals der Arbeitsprozess – so wie auch bei den neueren Arbeiten – eine wichtige Rolle. Obwohl auch Kopf keine individuell spürbare Handschrift verwendet, verfügen doch sämtliche von ihm fabrizierten Kunstwerke über eine genau zuzuordnende individuelle Qualität.

Der 1962 in Bochum geborene Künstler Dirk Salz malt mit Epoxidharz, das er mit Farbpigmenten anreichert und auf MDF-, Holz oder Aluminiumplatten schichtet. Salz setzt sich in seinen Werken mit Transparenz und Spiegelung, mit Linien und Flächen und aber auch mit Wahrnehmungsstrategien auseinander. Steht der Betrachter vor einem Werk, so sieht er sich mit seinem eigenen Abbild in der spiegelnden Oberfläche konfrontiert. Will er dem entweichen und umgeht das Kunstwerk, so brechen sich andere Elemente des Raumes im Bild. Und je nach Tageszeit und Lichteinfall verändern sich die Spiegelungen sukzessive.

Die Werke des 1968 in Wien geborenen und nun in Genf lebenden und arbeitenden Künstlers Thierry Feuz stellen technisch gesehen eine grosse Herausforderung dar. Sie müssen liegend, also in der Horizontalen gemalt werden. Zunächst trägt Feuz eine flüssige Lackschicht auf, auf die dann mit Hilfe von Pinseln und Spachteln, Stäben, Spraydosen und Luftdüsen der Auftrag weiterer Farben erfolgt. Bei diesem Schaffensprozess gibt es so gut wie keine Möglichkeit zur Korrektur. Ist etwas gemalt, so muss es für immer Bestand haben. Das spürt der Betrachter. Entsprechend evozieren die Werke längere Refelexionsszenarien, egal, ob es sich nun um seine poetischen, an Blumen erinnernden Farbräusche handelt oder um seine Panorama-Raumbilder aus strengen Farblinien.

Thierry Feuz, Willi Kopf, Dirk Salz
25. November 2011 bis 18. Februar 2012