Unter dem Titel "Dr. Hummel sieht mich" zeigt der österreichische Architekt und Künstler Martin Krammer vom 14. Juli bis 11. August 2007 in der Bregenzer Galerie K12 figurative Holz- und Papierskulpturen, die in einem besonderen Zusammenhang zueinander stehen.
Bei den Holzarbeiten, die beispielsweise einen Fussballspieler beim Kopfstoss visualisieren, arbeitet Krammer von innen heraus und lässt quasi den Innenkern bestehen. Das Material Holz erhält die Funktion, eine ursprüngliche Körperlichkeit auszudrücken. Ganz im Unterschied zu den Papierobjekten, für die Krammer also Holz in einem industriell aufbereiteten Zustand verwendet und von einer Figur – oft handelt es sich um Selbstporträts – nur die "Aussenhaut" modelliert. Repräsentieren die Holzskulpturen Blicke von innen, handelt es sich bei den Papierfiguren um eine Sicht auf ein Aussen. Konstruiert wird hier nur die Hülle des Menschen. Bei den Papierskulpturen fehlt das Körperliche völlig. Sie sind innen leer. Eine überlebensgrosse Figur erscheint solcherart von vorne in einer dichten Plastitizität, während sie von hinten gesehen hohl ist. Bei diesen Werken scheint das Körperliche also verlustig gegangen zu sein. Hinzu kommt, dass die Oberflächen gebrochen erscheinen. Der dargestellte Kopf oder die Figur ist topografisch in einander schneidende Bildfragmente aufgelöst. Das kommt daher, weil der Künstler die Fotoarbeiten erst zerschneidet und dann wieder zusammenstückelt. Krammer reflektiert mit dieser Vorgehensweise letztlich auch die Sehnsüchte nach Körperlichkeit, die zweidimensionale Bildoberflächen wie Fotografien, Plakate oder Bildschirmoberflächen bei den Betrachtern verursachen. Eine Sehnsucht, die aber - da ja die Arbeiten kernlos sind - letztlich Utopie bleiben muss.
Martin Krammer Dr. Hummel sieht mich 14. Juli bis 11. August 2007 Vernissage: Samstag, 14. Juli, 20.00 Uhr