Die Sammlung Monauni im Kunstmuseum Liechtenstein

Das Kunstmuseum Liechtenstein zeigt erstmals die in Liechtenstein entstandene und beheimatete Sammlung von Veronika und Peter Monauni. Die über Jahrzehnte zusammen getragene Sammlung spürt auf höchst originelle Weise den verborgenen Verwandtschaften zwischen gestischer und geometrisch-abstrakter Kunst seit 1950 mit Schwerpunkten in den Sechziger und den Neunziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts nach.

Die eigenwillige Auswahl dieser Sammlung weist zum einen renommierte Positionen auf, überrascht aber zugleich mit unbekannteren, qualitätvollen Künstlerinnen und Künstlern. Die Leidenschaft gilt dabei vornehmlich der Malerei. Die Sammlung verbindet Vertreter des deutschen Informel (Bissier, Winter, Hoehme, Brüning u.a.) mit der Kunst der Zürcher Konkreten, der ZERO-Gruppe bis hin zu minimalistischen Ansätzen seit den Sechziger Jahren. Besonderes Gewicht kommt Herbert Zangs und Hans Josephsohn zu, deren Werke wie Brückenköpfe in der Sammlung zwischen Gestik und Abstraktion vermitteln.

Die Verfolgung dieser Perspektive setzt sich auch bei jüngeren Generationen fort, wobei auch konzeptuelle Ansätze integriert werden. So stehen österreichische Positionen (Zitko, Brandl, Bohatsch, Scheibl, Caramelle) hier in einem reizvollen Zwiegespräch mit Werken von Nicola de Maria, Rosemarie Trockel, Alighiero Boetti, Martin Disler oder Leiko Ikemura. Schliesslich nimmt auf diesem Feld der bislang kaum international beachtete Rütjer Rühle grossen Raum ein.

Die Sammlung Monauni ermöglicht einen erfrischend unakademischen Blick auf eine historische Debatte, indem sie die Gemeinsamkeiten von zwei Traditionssträngen sichtbar werden lässt, die sowohl von den Künstlern selbst wie von den Chronisten stets als Gegensätze verstanden wurden. Das Kunstmuseum Liechtenstein würdigt die besondere Qualität dieser Sammlung mit dieser Ausstellung, die zugleich Zeugnis von der Vitalität privaten Sammelns im Fürstentum Liechtenstein ablegt.

Katalog: "Sammlung Veronika und Peter Monauni", Herausgeber Friedemann Malsch, Kunstmuseum Liechtenstein im Eigenverlag. Deutsch, 2009, A5 Klebeheftung, 56 Seiten mit zahlreichen Abbildungen in Farbe. ISBN 978-3-906790-15-2, CHF 20.- / EUR 13.40

Sammlung Veronika und Peter Monauni
6. November 2009 bis 21. Februar 2010