Die Realität...ist absurder als jeder Film

Was bedeutet es, in einer Gesellschaft aufzuwachsen, die "Heimat" nicht fest mit einem Ort verbindet, sondern das Unterwegssein als identitätsstiftend erfährt? Es ist sicher kein Zufall, dass Motive des (Aus-)Wanderns und der Migration gerade im Schaffen von Künstler*innen mit israelischen Wurzeln auftauchen.

Yael Bartana, Guy Ben-Ner, Keren Cytter, Omer Fast und Roee Rosen beleuchten mit je einem opulenten Videofilm und begleitenden Bildwerken höchst unterschiedliche Lebenswelten, deren Faszinationskraft man sich kaum entziehen kann. Voller Fabulierlust wird von religiösen Kultorten, vom Kampf gegen Staub, vom allgegenwärtigen Kriegslärm und absurder Sinnsuche erzählt.

Mit untergründigem Witz und großer Geste thematisieren diese Künstler*innen die Brüchigkeit der gesellschaftlichen Ordnung, ihre innere und äußere Bedrohung, die kaum überschaubare Vielstimmigkeit und die Energien des Aufbruchs – Motive, die zwar eng mit der israelischen Geschichte in Beziehung stehen, die aber auch den Zustand eines Europas im tiefgreifenden Wandel charakterisieren.


Die Realität...ist absurder als jeder Film
2. März bis 10. Juni 2019