Die immer neue Altstadt

Die Frankfurter Altstadt weist wie kein anderes Areal der Stadt eine spannungsreiche Geschichte im Hinblick auf ihre Architektur und deren politische Instrumentalisierung für Identität und Tradition auf. Der Einzug der Moderne erforderte einen neuen Rathausbau und den Braubachstraßendurchbruch für die Straßenbahn. In der Ernst May-Ära geriet die Altstadtfrage zu einem städtebaulichen Richtungsstreit. Pläne, um der desolaten Lage in dem dicht bebauten Gebiet entgegenzuwirken, setzten die Nationalsozialisten später unter dem Begriff "Altstadtgesundung" um.

Nach ihrer fast vollständigen Zerstörung im 2. Weltkrieg entbrannte um die Altstadt eine heftige Rekonstruktions-Diskussion. In den 1950er-Jahren entstanden erste moderne Bauten und in den 1970er Jahren das Technische Rathaus im Stil des Brutalismus. Eine erste Rekonstruktion fand in den 1980er Jahren am Römerberg statt –zeitgleich hielt die Postmoderne Einzug, u.a. mit dem Bau der Schirn und der Saalgasse. Mit dem Abrissurteil für das Technische Rathaus setzte ab 2005 eine kontroverse Diskussion über die Neubebauung ein. Wie daraus die neue Altstadt hervorging, wird eine zentrale Frage der Ausstellung sein. Der Gang durch die Geschichte zeigt dabei die Bandbreite der Debatte über (Altstadt)Rekonstruktion.


Die immer neue Altstadt
Bauen zwischen Dom und Römer seit 1900
22. September 2018 bis 10. März 2019
Eröffnung: Fr 21. September 18, 19 Uhr