Dessins figuratifs

Zum ersten Mal organisiert die Salzburger Galerie im Traklhaus ein gemeinsames Ausstellungsprojekt mit dem Museum für Moderne Kunst in St. Etienne. Das Spannende an dieser Gegenüberstellung von österreichischen und französischen Arbeiten ist der Zugang zur Zeichnung, der Einsatz dieses Mediums im jeweiligen Werk.

Die österreichischen Künstlerinnen beschäftigen sich hier jedoch nicht ausschließlich mit der Zeichnung: Gunda Gruber entwickelt aus ihren zum Teil collagierten Zeichnungen Filme; Iris Andraschek setzt auch Fotografie ein; Maria Bussmann schafft Objekte aus Papier und Draht; Bei den französischen KünstlerInnen geht die Zeichnung ins Malerische. Sie arbeiten weniger mit Linien als mit Flächen, benutzen Aquarell und Tusche, um ihre Papierarbeiten vor allem mit Farbe zu gestalten. Die vier Franzosen sind auch in anderen Medien aktiv, integrieren Objekte (z.B. aus Keramik) in ihre Installationen und performativen Aktionen.

Barthélémy Toguo ist hier sicher der Umtriebigste, der mit seinen Installationen und Performances bereits international erfolgreich ist. Jean Luc Verna, der als Person schon fast ein Kunstwerk ist, hat in seinem Leben viel gemacht, in den vergangenen Jahren ist er vor allem auch als Tänzer aktiv. Françoise Pétrovitch hat viele prozesshafte Arbeiten, die über einen längeren Zeitraum angelegt waren, geschaffen und immer wieder Objekte aus Keramik und Metall in ihre Ausstellungen integriert. Rebecca Bournigault arbeitet auch mit Video und Fotografie.

Alle acht Künstler setzen den Menschen oder das Figurative ins Zentrum ihrer Arbeit, vor allem in ihren Arbeiten auf Papier. Das Durchgehende dieser Ausstellung ist bei aller Vielfalt der Ausdrucksmittel die Auseinandersetzung mit dem Portrait oder der menschlichen Figur in verschiedensten Situationen. Zusätzlich zu den Zeichnungen auf Papier werden auch von einigen Künstlern Arbeiten in situ, direkt auf die Wand gezeichnet und gemalt.


Figurative Zeichnungen - dessins figuratifs
8. August bis 13. September 2008