Anlässlich der aktuellen Ausstellung "Das dritte Bild" sind in der Galerie Lisi Hämmerle im Bregenzer Rathausbezirk vom 3. August bis 1. September 2007 Objekte, Zeichnungen, Fotografie- und Videoarbeiten der Künstlerin Ulrike Lienbacher zu sehen.
Der Körper als Spiegel sowohl soziokultureller, als auch subjektiver Vorstellungen und Regeln stellt dabei den thematischen Ausgangspunkt dar. Die mit klaren Umrisslinien, oftmals fragmentarisch abgebildeten Frauenkörper widmen sich innerhalb Lienbachers graphischen Werken rituellen Handlungen der Reinigung sowie des Beschmutzens und schwanken dabei zwischen körperlicher Lust und deren Bändigung. Ebenso finden sich Themen wie die Kontrolle und Formbarkeit des Leibes durch sportliche Betätigung sowie die symbolische Dressur des Haares innerhalb der stets neu arrangierten Zeichnungen. Die Videoarbeit "Will" zeigt den gleichnamigen Protagonisten, der einen Hula Hoop Reifen schwingt. Dabei scheint sich der junge Mann in einer prekären Situation aus Freude an der Balance und konzentrierter Anstrengung zu befinden. Von der Künstlerin aus Gießharz gefertigte "Hula Hoop"- Reifen lehnen, stehen und liegen, wie eben verlassen im Raum. Die Unmöglichkeit ihrer Verwendung lässt sie zu Fetischen des Körperkultes werden. Der Titel der Ausstellung "Das dritte Bild" bezieht sich auf ein Zitat des Soziologen und Kulturtheoretikers Klaus Theweleit. Bilder, die wir wahrnehmen erscheinen in unseren Köpfen, geprägt durch unser eigenes, situiertes Wissen. Gleichzeitig wirken sie selbst dann fort, wenn ihre Gegenwart nicht bewusst ist und formen uns. Ebenso verhält es sich mit den gesellschaftlichen Normen, Verhaltensweisen und Mustern, welche sich auch im Umgang mit unseren Körpern zeigen. Wir erfahren sie, eigenen sie uns an und werden wiederum durch sie geprägt. Evelyn Klammer
Ulrike Lienbacher - Das dritte Bild 3. August bis bis 1. September 2007 Eröffnung Do, 2. August, 20 Uhr