Che fare?

Das Kunstmuseum Liechtenstein präsentiert vom 7. Mai bis 5. September 2010 die historischen Jahre der Arte povera mit über 130 Werken, darunter zahlreiche, bisher selten gezeigte Arbeiten. "Was tun?" fragt die grosse Überblickssausstellung, welche das Kunstmuseum zu seinem 10-jährigen Bestehen in Vaduz realisiert. Die Ausstellung konzentriert sich auf die Jahre zwischen 1967 und 1972 und zeigt Werke aller Hauptvertreter der Arte povera Bewegung.

Das Bestreben der Künstler der Bewegung Arte povera war es, die Distanz zum Betrachter zu verringern, die Schwelle von Kunst und Leben zu überbrücken und die Wahrnehmung zu erweitern. Uns vertraute und alltägliche, zumeist als wertlos erachtete Dinge werden als kunstwürdige Materialien entdeckt. Diese alltäglichen und unbeachteten Gegenstände werden zu bedeutungsvollen Werken transformiert. Einfacher und bescheidener in seinen Mitteln, authentischer in seinen Materialien sollte die neue Kunst sein.

So eröffnen die Werke der Arte povera in sinnlich poetischer Weise den Blick auf die Welt und den allem Sein zugrundeliegenden Energien. Sie schaffen Sinnbilder des aus ur-sprünglichen Kräften erwachenden Stroms von Lebenskraft: Sinnbilder vor allem für jene geistigen Kräfte, die zur Veränderung erstarrter Strukturen drängen. Im Zentrum der Ausstellung stehen als massgebliche Themen der Arte povera "Zeit", "Erdgeschichte", "Energie" und "Alchemie".

Che fare? – Arte povera umfasst Werke von Giovanni Anselmo, Alighiero Boetti, Pier Paolo Calzolari, Luciano Fabro, Piero Gilardi, Jannis Kounellis, Mario Merz, Marisa Merz, Giulio Paolini, Pino Pascali, Giuseppe Penone, Michelangelo Pistoletto, Emilio Prini, Salvo und Gilberto Zorio. Den Grundstock der ausgestellten Werke bildet die Sammlung des Kunstmuseum Liechtenstein. Seit Gründung des Museums liegt ein Schwerpunkt der Sammlungstätigkeit in der Arte povera. Ergänzt wird dieses umfangreiche, über 40 Werke beinhaltende Konvolut mit Leihgaben aus öffentlichen und privaten europäischen Sammlungen, unter denen sich auch wenig bekannte Werke der Kernzeit der Arte povera befinden.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutsch und englisch, der die Ausstellung dokumentiert, die Künstler der Arte povera vorstellt und alle gezeigten Werke mit einem Werk-text dokumentiert. Der Katalog beinhaltet unter anderem Beiträge von Nike Bätzner, Maddalena Disch, Catherine Grenier, Friedemann Malsch, Christian Rattemeyer, Dieter Schwarz und Denys Zacharopoulos.

Che fare? – Arte povera
Die historischen Jahre
7. Mai bis 5. September 2010