Chagall surréaliste – Chagall littéraire

In den Sammlungen des Saarlandmuseums befinden sich weit über 500 Arbeiten auf Papier aus allen Schaffensperioden von Marc Chagall. Darunter befinden sich mehrere der bedeutenden lithographischen Serien nach literarischen Vorbildern wie Daphnis und Chloe, die Fabeln von La Fontaine, die Toten Seelen von Gogol oder die Bibel. Hinzu kommen Radierungen, Plakate und Gouachen.

Um den künstlerischen Weg Marc Chagalls in den sechs Jahrzehnten, die durch die Werke in der Sammlung des Saarlandmuseums abgedeckt werden, schärfer nachzeichnen zu können, als dies mit einer Beschränkung auf die eigenen Arbeiten auf Papier möglich wäre, werden ihnen in den thematischen und chronologischen Gruppen zur Akzentuierung Gemälde Chagalls zugesellt.

Die Ausstellung hat dennoch nicht den Anspruch einer Retrospektive, sondern einer Präsentation der wichtigsten Werkgruppen aus der Sammlung des Saarlandmuseums, die durch präzise ausgewählte Gemälde akzentuiert werden. Auf diese Weise werden die tieferen Ideen und Entwicklungslinien des Schaffens von Marc Chagall noch deutlicher hervorgehoben.

Da die Arbeiten auf Papier zwar nicht ausschließlich, aber sehr häufig mit literarischen oder mythologischen Themen verbunden sind, macht die Ausstellung den Versuch, einen Schwerpunkt auf diese literarische Seite im Werk Chagalls zu legen. Dabei sollen die Fragen nach den lyrischen und mythologischen Tendenzen wie auch nach dem spezifischen Surrealismus Chagalls in Stil und Ikonographie näher untersucht werden.

Die Ausstellung umfasst über 200 Werke auf Papier, die von jeweils einem Gemälde aus jedem Schaffensjahrzehnt begleitet werden. Diese Leihgaben stammen aus bedeutenden europäischen Sammlungen, darunter das Centre Pompidou in Paris, die Berliner Nationalgalerie, das Kunsthaus Zürich, das Moderna Museet in Stockholm, das Musée d’art moderne de la ville de Paris und das Sprengel Museum in Hannover. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog.

Chagall surréaliste – Chagall littéraire
19. Dezember 2009 bis 28. Februar 2010