Celebration of the Consumer

"Youser 2.0: Celebration of the Consumer" ist eine Weiterentwicklung der erfolgreichen Schau "Youser: Das Jahrhundert des Konsumenten", die bereits seit Oktober 2007 im ZKM Medienmuseum zu sehen ist. Um auf aktuelle technische und künstlerische Entwicklungen reagieren zu können, wurden seither immer wieder neue Arbeiten ergänzt und Exponate ausgetauscht. Die ca. 20 nun neu hinzu kommenden Werke übertragen die partizipatorische Revolution durch das "Mitmach"-Web 2.0 verstärkt in den Ausstellungskontext.

Mit "Youser 2.0" feiert das ZKM den kreativen Konsumenten, der Dank neuer technischer Möglichkeiten selbst zum Künstler wird. Beispielhaft hierfür steht die Installation "ReacTable", die von der isländischen Musikerin Björk bereits bei Konzerten eingesetzt wurde. Die ansprechende aber zugleich sehr einfache Bedienstruktur ermöglicht es auch dem Laien ganz intuitiv und ohne technische oder musikalische Vorkenntnisse elektronische Musik zu erzeugen. Diese Arbeit war, wie einige andere, im vergangenen Jahr bereits auf der Biennale in Sevilla zu sehen und kommt jetzt neu nach Karlsruhe. Hinzu kommen Auftragsarbeiten, die speziell für "Youser 2.0" konzipiert und neu produziert wurden, sowie Weiterentwicklungen bestehender Medienkunstwerke.

Neu ist auch die permanente Präsentation der am ZKM entwickelten Panoramatechnologie. Im Rahmen der Ausstellung "Youser 2.0" wird ab dem 1. Mai im Foyer des ZKM das PanoramaLabor präsentiert. Als Schaufenster auf die Forschungs- und Entwicklungsarbeit des ZKM Instituts für Bildmedien ermöglicht es die regelmäßige Präsentation von künstlerischen Werken und Forschungsprojekten und dient als fest verortete Entwicklungsumgebung für neue Projekte. Mit "ReacTable" kommt eine Arbeit ans ZKM, die mit der isländischen Musikerin Björk bereits einen prominenten Fan gefunden hat. Die Installation fungiert als Musikinstrument, das intuitiv und ohne musikalische oder technische Vorkenntnisse genutzt werden kann. Ein oder mehrere Nutzer bewegen Objekte auf einem Leuchttisch, die je nach Art und Anordnung verschiedene Soundeffekte erzielen.

"Love Letters", eine Auftragsarbeit des Künstlers David Link, hat in Fachkreisen bereits für Aufmerksamkeit gesorgt, da sie den funktionstüchtigen Nachbau des ersten Computers weltweit, der Manchester Mark 1 (1948), beinhaltet, der in diesem Fall auf Grundlage einer historischen Software Liebesbriefe verfasst. "T Visionarium" ist ein Langzeitforschungsprojekt, das interaktive Erzählstrukturen im Hinblick auf neue Formen der Zuschauerbeteiligung beziehungsweise des Umgangs mit Fernsehmaterial untersucht. Diese monumentale begehbare Installation wird ebenfalls Teil von "Youserser 2.0" sein.

Zentraler Schwerpunkt der Forschung und Produktion des ZKM Institut für Bildmedien ist die Entwicklung innovativer Hardware- und Softwarelösungen für künstlerische Projekte. Zu den aktuellen Entwicklungen zählt dabei die PanoramaTechnologie – ein Displaysystem, das aus einer speziellen Projektionsumgebung, dem PanoramaScreen, und einem eigens entwickelten Softwaresystem zur Bespielung der Umgebung, der Panorama Display Software, besteht. Mit Ausstellungen am ZKM sowie nationalen und internationalen Präsentationen, mit Vorträgen und Seminaren gibt das Institut periodisch Einblick in diesen Arbeitsbereich. Aufgrund der großen Resonanz seitens der interessierten Öffentlichkeit und des Fachpublikums wird nun im ZKM ein permanentes Forum für die PanoramaTechnologie etabliert: das PanoramaLabor im Foyer.

"CloudBrowsing" (2008–2009) von Bernd Lintermann, Mahsa Jenabi, Werner A. König und Torsten Belschner ist die erste Arbeit, die im neu installierten PanoramaLabor gezeigt wird. Tagtäglich bewegen wir uns in der unendlich vielfältigen Informationslandschaft des WorldWideWeb: surfen, browsen, nutzen spezifische Werkzeuge zur Navigation und Strukturierung seiner audiovisuellen Inhalte. Die Installation "CloudBrowsing" macht diesen Umgang mit Informationen, den wir über unseren Computermonitor als Fenster zu dieser Informationswelt nur ausschnitthaft und eher linear erfahren, räumlich und physisch erlebbar: Die zylindrische Fläche des PanoramaScreens wird durch ein neu entwickeltes Darstellungsverfahren zu einem großflächigen, uns ganz umschließenden Browser und damit zu einem Panorama unserer Bewegung im virtuellen Informationsraum. Die Installation "CloudBrowsing" ist in Zusammenarbeit mit der Universität Konstanz entstanden.


Youser 2.0: Celebration of the Consumer

1. Mai bis 30. August 2009