Büchner-Preis-Verleihung an Jürgen Becker

24. Oktober 2014
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Am Samstag, den 25. Oktober, wird der Schriftsteller Jürgen Becker mit dem renommierten Georg-Büchner-Preis für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wird jedes Jahr in Darmstadt verliehen und gilt als eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Mit der Preisverleihung endet zugleich die Herbsttagung der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

"In seinem über Jahrzehnte gewachsenen Werk hat er die Gattungsgrenzen von Lyrik und Prosa beharrlich neu vermessen und verändert", begründete die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung die Entscheidung für den 82-Jährigen. "Seine Gedichte leben aus einer sensiblen, sinnlichen, neugierigen Weltzugewandtheit und einer vollendeten, dabei ganz unaufdringlichen Sprachkunst."

Der gebürtige Kölner gilt als Wanderer zwischen den Gattungen. Einen Namen machte er sich als Lyriker, Prosa-Autor und Verfasser von Hörspielen. Seine ersten Texte schrieb er Anfang der 1950er Jahre. Bekannt wurde er mit seinen ersten Prosabänden "Felder" (1964) und "Ränder" (1968) als Autor experimenteller Texte. Dann trat er laut Akademie als Lyriker hervor. Zu seinem umfangreichen Werk zählen unter anderem die Bände "Das Ende der Landschaftsmalerei" (1974) und "In der verbleibenden Zeit" (1979). Er verarbeitete auch Erinnerungen an seine ostdeutsche Kindheitslandschaft, etwa in "Foxtrott im Erfurter Stadion" (1993). Der Band "Scheunen im Gelände", Gedichte mit Collagen von Rango Bohne erschien 2012. Für Herbst 2015 ist das Buch "Journal. Was wir noch wissen" geplant.

Becker ist bereits vielfach ausgezeichnet worden. Er bekam 1994 den Peter-Huchel-Preis, den Uwe-Johnson-Preis (2001), den Hermann-Lenz-Preis (2006) und den Günter-Eich-Preis (2013). Der Büchner-Preis wird seit 1951 vergeben, erstmals erhielt ihn Gottfried Benn. In der Reihe der Preisträger stehen weitere renommierte Namen der deutschsprachigen Literatur, wie etwa Heinrich Böll (1967), Friedrich Dürrenmatt (1986) oder Felicitas Hoppe (2012). Im vergangenen Jahr erhielt Sibylle Lewitscharoff die Auszeichnung.