Body & Soul

Welches Bild haben wir heute von unserem Körper und von Sexualität? Die westliche Gesellschaft hat ihr Verhältnis zum Körper im 20. Jahrhundert grundlegend revolutioniert, neu definiert aber auch problematisiert. Diese Entwicklungen haben sich naturgemäß auch in der Kunst widergespiegelt, insbesondere in der Zeit nach 1945. Auf scheinheilige Sexualmoral und Verdrängungsmentalität im Nachkriegsösterreich trafen subkulturelle Avantgarden mit deutlich widerständigem Impetus. Der auch heute noch für viele verstörende Wiener Aktionismus zählt mittlerweile zu einer der bedeutendsten Leistungen österreichischer Kunst.

Mit der Ausstellung "Body & Soul" wird der in der Sammlung Essl stark vertretene Themenkomplex Körper und Körperlichkeit in einen größeren gesellschaftlichen Zusammenhang bis zur Gegenwart gestellt. Der eigene Körper kann als Ausdrucksfläche seelischer Zustände und Empfindungen fungieren, wie bei Maria Lassnigs "body awareness paintings", kann Metapher für Metaphysisches sein oder, wie bei Marc Quinns Skulptur "Allison Lapper", Schönheit abseits gesellschaftlicher Normierung thematisieren. Körperlichkeit kann aber auch Bedrohung sein, wie die aggressive männliche Präsenz in Biljana Djurdjevics‘ Reflexion des Balkan Krieges zeigt.

KünstlerInnen: Siegfried Anzinger, Georg Baselitz, Herbert Boeckl, Günter Brus, Francesco Clemente, Biljana Djurdjević, Martin Eder, Valie Export, Adolf Frohner, Nan Goldin, Gudrun, Ilse Haider, Karen Holländer, Jörg Immendorff, Patricia Jagicza, Alen Kasumović, Ronald Kodritsch, Anton Kolig, Elke Silvia Krystufek, Peter Land, Maria Lassnig, Marie Luise Lebschik, Daniel Lezama, Atelier van Lieshout, Rosa Loy, Marcin Maciejowski, Jonathan Meese, Virgilius Moldovan, Otto Muehl, Muntean / Rosenblum, Hermann Nitsch, Monika Pascoe Mikyšková, Irina Polin, Marc Quinn, Daniel Richter, Franz Ringel, Bianca Maria Samer, Martin Schnur, Rudolf Schwarzkogler, Peter Sengl, Max Streicher, Reimo Wukounig, Yang Shaobin, Herwig Zens


Body & Soul
6. April bis 4. September 2016
Eröffnung: Di 5. April 16, 19.30 Uhr