Innsbruck trägt den Inn zwar im Namen, im Stadtleben spielt der Fluss jedoch kaum eine Rolle. "Ich will an den Inn" – ein Projekt der Innsbrucker Architektengruppe columbosnext (Walter Prenner) im Auftrag von aut. architektur und tirol – möchte diese latente "Beziehungslosigkeit" zumindest temporär ändern. An der Grenze zwischen Flussraum und öffentlichem Grünraum entstand eine 52 Meter lange, begehbare und vielfältig nutzbare Plattform, von Sponsoren finanziert sowie in Eigenleistung von columbosnext und BauBande gebaut.
Bereits ab April konnte im "Walther-Park" mitverfolgt werden, wie aus einfachen Holzlatten eine Architekturskulptur entstand. Während der Tiroler Architekturtage wurde der Ort zum Veranstaltungsraum, Treffpunkt und Ausgangspunkt für Stadtspaziergänge und Bauwerksbesichtigungen. Und auch nach den Architekturtagen kann man "an den Inn wollen" – die beleuchtete, über den Inn auskragende Plattform bleibt den ganzen Sommer über stehen und lädt dazu ein, ein Stück öffentlichen Raum in Besitz zu nehmen.
Über diese Schaffung einer physischen Infrastruktur hinaus, besteht ein wesentlicher Aspekt des Projekts auch darin, durch Vernetzungsarbeit einen ideellen Raum zu gestalten, in welchem Reflexion, Diskussion und Weiterführung eines Themas stattfinden kann, das für das Leben in Innsbruck relevant ist und ein wichtiges Potential dieser Stadt darstellt: der Flussraum und der Umgang mit diesem.
Die Holzskulptur ist noch bis zum 15. September im Innsbrucker Walther-von-der Vogelweide-Park zu sehen und zu begehen.