Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft

Die Ausstellung "Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft" ist einem der ältesten Baumaterialien der Welt gewidmet. Im Mittelpunkt stehen die technischen, ökologischen und gestalterischen Möglichkeiten des Baustoffes Holz. Holz hat als Baumaterial eine Bedeutung gewonnen, die noch vor einigen Jahren kaum für möglich gehalten wurde. Die wachsende Relevanz des Klimaschutzes und der Ressourcenschonung hat auch im Bauwesen ein Umdenken hervorgerufen. Gleichzeitig haben technische Entwicklungen völlig neue Formen der Gestaltung von Holzbauten möglich gemacht.

"Bauen mit Holz" – Wege in die Zukunft ist eine Ausstellung des Architekturmuseums und des Fachgebiets Holzbau der TU München und startete vergangenes Jahr in der Pinakothek der Moderne. Nun wird sie in adaptierter Form durch proHolz in Kooperation mit dem Künstlerhaus in Wien präsentiert. Die Ausstellung zeigt rund 30 realisierte Architekturprojekte, darunter ein Drittel aus Österreich und veranschaulicht anhand von nachgebauten Architekturmodellen die Bandbreite zeitgemäßer Holzkonstruktionen, von wegweisenden öffentlichen Bauten und mehrgeschossigem Wohnbau über weit gespannte Tragwerke bis zum Hochhausbau.

Kernstück der Ausstellung sind 30 nachgebaute Architekturmodelle aus Holz, welche die teils kühnen Holzkonstruktionen nationaler und internationaler Bauprojekte sichtbar machen. Die Modelle zeigen die Vielfalt des architektonischen Ausdrucks und unterschiedlichste Gestaltungsmöglichkeiten. Das Bild vom Holzbau, das bei den meisten Menschen in unserem Kulturkreis nach wie vor von der traditionellen Architektur des Bauernhauses, von historischen Fachwerksbauten oder dem Typ des Schweizer Chalets geprägt ist, beginnt sich aufzulösen. Jüngste Entwicklungen zeigen, dass Holz heute geradezu als Exponent und Garant eines zukunftsorientierten Bauens bezeichnet werden kann. In puncto Höhe und Breite als auch hinsichtlich der ästhetischen Konstruktion zeigen Beispiele wie das Finanzamt Garmisch-Partenkirchen (D), das EXPO-Dach in Hannover (D), die Monte Rosa Hütte in Wallis (CH), der LCT One in Dornbirn (A) oder die Yusuhara Town Hall (J), um nur einige zu nennen, wie vielseitig das Material eingesetzt werden kann.

Die Weiterentwicklung von Technologien hat in verschiedenen Bereichen des Holzbaus enorme Veränderungen hervorgerufen: Einen wesentlichen Innovationsschub bedeutet die EDV für den Holzbau. Einerseits lassen sich mit der EDV komplexe Formen entwickeln und berechnen, andererseits ermöglichen digital gesteuerte Maschinen in den Werkhallen auch, ungewöhnlich geformte Bauteile wirtschaftlich zu fertigen. Neue Rechenprogramme beeinflussen die Tektonik der Holzarchitektur, die sich zunehmend aus den klassischen Geraden und rechten Winkeln befreit. Beeindruckende Beispiele sind die Monte Rosa Hütte im Wallis (CH) oder das Betriebsrestaurant mit Auditorium in Ditzingen (D).

Die Wohnanlage in Ölzbündt (Dornbirn/A) und das Alpenhotel Ammerwald (Reutte/A) sind interessante Beispiele für den neuen Bauprozess, bei dem die Fertigung der Gebäude maßgeblich in Werkhallen passiert und eine schnelle, saubere und störungsarme Montage vor Ort garantiert ist. Eine zentrale Herausforderung der Zukunft ist das Bauen im Bestand. Wie gelingt es Baumaßnahmen in bewohnten Gebäuden und in enger Nachbarschaft möglichst schnell und störungsfrei durchzuführen? Ein hoher Vorfertigungsgrad sowie ein geringes Gewicht der Bauteile sind beides Anforderungen, die der Holzbau wie kein anderer Baustoff erfüllt. Dafür stehen z.B. der Umbau und die Aufstockung des Alten Hospizes St. Gotthard und das Projekt Treehouses Bebelallee in Hamburg.

Bauen mit Holz – Wege in die Zukunft
14. Dezember 2012 bis 17. Februar 2013