Laut Thomas Häusle, Direktor Kunstraum Dornbirn, wird das Programm 2024 in den drei kommenden Ausstellungen sehr vielfältig in Materialität und künstlerischer Sprache.
Toni Schmales skulpturale Arbeiten entziehen sich Festlegungen, sowohl inhaltlich als auch formal. Ambivalenzen und Übergänge, Transformationen und Widersprüche bestimmen ihre technische, hochästhetische künstlerische Sprache. Sie interessiert sich für Räume und Orte, deren Funktion und Nutzung, sowie Resonanzen und Dissonanzen mit Interventionen und Kunstwerken, welche integriert, aufgestellt oder beherbergt werden. Für die ehemalige Montagehalle des Kunstraum Dornbirn entwickelt Schmale eine neue Arbeit, die zu dem zentralen installativen und inhaltlichen Motiv der Tankstelle und der Architektur in spannendem Wechselverhältnis steht.
Angela Glajcars Werke sind geprägt von der scheinbaren Leichtigkeit und poetisch anmutenden Plastizität ihres bevorzugten Werkstoffs: Die deutsche Künstlerin entwirft Wandobjekte, kleinere sowie freistehende großformatige Skulpturen und monumentale Installationen aus Papier. Den Gebilden inhärent ist eine architektonisch-strukturierte Konzeption, die sich grundsätzlich im Dialog mit dem Raum ergibt und in diesem aufgeht. Die ehemalige Industriehalle des Kunstraum Dornbirn bietet für die Arbeiten eine sehr reizvolle Umgebung. Das natürliche Licht, welches durch die großen Sprossenfenster die Stimmung im Inneren gestaltet, wird die papiernen Oberflächen und skulpturalen Körper im Tagesverlauf in ein spannendes, sich ständig veränderndes Wechselverhältnis mit dem Raum treten lassen.
„Heimspiel“ ist ein etabliertes grenzüberschreitendes Ausstellungsformat im Vierländereck, in welchem sich die teilnehmenden Kantone und Länder im Auftrag der Sichtbarmachung heimischen zeitgenössischen Kunstschaffens zusammenschließen. Institutionen mit internationaler Ausrichtung öffnen unter dieser Leitlinie alle drei Jahre ihre Programmatik für Gruppenausstellungen mit Künstler:innen mit Bezug zu Vorarlberg, dem Fürstentum Liechtenstein und den fünf Kantonen der Ostschweiz, die durch Einreichung zu einer öffentlichen Ausschreibung im Frühjahr 2024 eingeladen sind, ihre Arbeiten zu präsentieren. Fünf von der Trägerschaft ausgewählte Kulturinstitutionen zeigen ab 13. Dezember 2024 jurierte und kuratierte Ausstellungen aus dem Portfolio an Bewerber:innen. Ausstellungsorte sind neben dem Kunstraum Dornbirn, welcher zum dritten Mal an der Initiative teilnimmt, das Kunstmuseum St. Gallen und die Kunst Halle Sankt Gallen, das Werk2 in Arbon des Kunstmuseums Thurgau und das Kunsthaus Glarus. Renommiertes wie Neues, Bewährtes wie Experimentelles hat gleichermaßen seinen Platz. Außerdem gibt es ein Wochenende der „offenen Ateliers“, an dem alle teilnehmenden Künstler:innen eingeladen sind ihre Arbeitsorte für das Publikum zu öffnen.
Toni Schmale
16. Februar bis 9. Juni 2024
Angela Glajcar
21. Juni bis 1. Dezember 2024
Heimspiel 2024
13. Dezember 2024 bis 2. Februar 2025