Architektur atmet

Weltweit überbieten sich derzeit Architekten mit futuristischen Zeichnungen bepflanzter Architektur und grüner Metropolen – WOHA baut sie wirklich. Manche ihrer Bauten erinnern an kühne Zukunftsvisionen, in denen sich Pflanzen die Umwelt zurückerobern. WOHA realisieren die Durchdringung von Gebäude und Landschaft, von Innen- und Außenräumen an Projekten wie der Singapurer School of the Arts oder dem zukunftsweisenden Wohnhochhaus The Met in Bangkok, das 2010 mit dem Internationalen Hochhaus Preis ausgezeichnet wurde.

WOHA - das sind Mun Summ Wong und Richard Hassell, Geschäftsführer des Architekturbüros mit Sitz in Singapur. Sie wurden in Asien bereits Ende der 1990er Jahre mit tropisch-offenen Einfamilienhäusern bekannt. Heute bauen sie vor allem Hochhäuser oder Großstrukturen: Einen Mega-Wohnpark in Indien sowie Büro- und Hoteltürme in Singapur, die als Grünlandschaft in einer neuen vertikalen Dimension erscheinen. Klimaanlagen sind in diesen perforierten Bauten nur noch Zusatzaggregat, denn die offene Baustruktur sorgt hier für Kühlung. Natürliche Belichtung ist Standard, Solarmodule gewinnen Energie für den Verbrauch im Gebäude, Brauch- und Regenwasser wird gesammelt und aufbereitet.

Inzwischen sind WOHA auch im Westen anerkannt - 2011 wurden Sie vom Royal Institute of British Architects mit dem angesehenen Lubetkin Preis ausgezeichnet (RIBA Lubetkin Prize for the most outstanding work of international architecture by a member of the RIBA). Themen wie Durchlässigkeit für Klima und Natur, Gemeinschaftsbereiche und vertikale Begrünung werden in der ersten monografischen WOHA Ausstellung anhand früher tropisch-offenen Einfamilienhäuser, grüner Wolkenkratzer und noch im Bau begriffenen Projekten wie dem Hotel- und Bürohochhaus Parkroyal on Pickering / Singapur vorgestellt.

19 Projekte von WOHA werden auf etwa 500 Quadratmetern mit großformatigen Fotos und Plänen, Projekttexten und Interview-Auszügen, digitalen Bildern und Modellen präsentiert. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog deutsch/englisch im Prestel Verlag.

WOHA. Architektur atmet
2. Dezember 2011 bis 29. April 2012