"Apollofalter" von Gabriele Keiser

18. Oktober 2013 admin
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Der Klappentext: Kriminalkommissarin Franca Mazzari findet beim Walken in den Weinbergen zwischen Rhein und Mosel die Leiche der vierzehnjährigen Hannah. Ihr Schädel ist zertrümmert und alles deutet auf einen Unfalltod hin. Das Obduktionsergebnis spricht jedoch eine andere Sprache: Hannah wurde ermordet. In den Mittelpunkt der Ermittlungen rückt Andreas Kilian. Er ist seit einigen Wochen zu Gast auf dem Weingut von Hannahs Familie und hat eine Vorliebe für junge Mädchen...

Meine Gedanken zu dem Buch: Bis vor nicht allzu langer Zeit war ich davon überzeugt, Kriminalromane nicht sonderlich zu mögen. Doch dann las ich Gabriele Keisers "Vulkanpark", der vierte Fall der smarten Kriminalkommissarin Franca Mazzari und wollte mehr. Wollte mehr Krimis à la Keiser und wollte Mazzari besser kennen lernen. Also besorgte ich mir den ersten Fall der Kommissarin, den "Apollofalter". Mit großen Erwartungen, denn die Autorin hatte mit dem "Vulkanpark" die Messlatte sehr hoch angelegt, ging ich nach Hause und begann zu lesen. Ich wurde nicht enttäuscht.

Keiser beschreibt nicht nur die Abgründe menschlicher Begierden und Abartigkeiten, sondern auch deren Entwickeln derart intensiv, dass ich erschrak ob des Verständnisses, das ich für die Figur zu empfinden begann. Die Autorin schaut sehr genau hin. Seien es familiäre Tragödien, zwischenmenschliche Dramen oder Umgebungen, in denen sich dies alles ereignet, Keiser recherchiert penibel. Ich mag es, rund um die Geschichte mit allerhand interessanten, wissenswerten Informationen unterhalten und verpflegt zu werden. Auch deshalb mag ich den "Apollofalter".

Es ist nun mal keine Kurzgeschichte, sondern ein Roman, und bei einem solchen erwarte ich eine etwas ausführlichere Betrachtung. Ich möchte hineingezogen werden, mitgenommen von den Personen in ihre Welt, in die ihrer Gedanken und Motive, in ihre Territorien, in ihre Wohnungen, möchte wissen was sie denken, sehen, riechen, essen und trinken, auch wenn‘ mir nicht immer schmeckt und gefällt. Was mir nicht ganz so gut gefiel, war Hannah. Ich hätte sie lieber ein wenig mehr gemocht. Was mir indes gut gefällt ist, dass ich, während ich auf einen fünften Fall warte, mir diese Zeit mit dem zweiten (Gartenschläfer) und dritten (Engelskraut) verkürzen kann.

Gabriele Keiser - Apollofalter
Taschenbuch: 275 Seiten
Verlag: Gmeiner
ISBN-10: 3899776879
ISBN-13: 978-3899776874
EUR 9,90