Anselm Kiefer - Am Anfang

Anselm Kiefer ist einer der bedeutendsten internationalen Künstler unserer Zeit. Seine epischen Werke faszinieren nicht zuletzt durch ihre ungewöhnliche Materialwahl, die die inhaltliche Aussage unterstützt: Dick aufgetragene Farbschichten, Erde, Blei, Lack, Pflanzen, Kleidung oder Haare lassen die Arbeiten über den zweidimensionalen Bildraum hinausgreifen.

Parallel zur Documenta 13 in Kassel präsentiert die Bundeskunsthalle in Bonn auf über 2000 m² wichtige Werke des 1945 geborenen Künstlers aus dem Privatbesitz Familie Grothe.

Von den Arbeiten Anselm Kiefers hat sich Hans Grothe 2005 beim Verkauf seiner umfangreichen Sammlung nicht getrennt, da die Faszination des Sammlers für die einzigartige künstlerische Haltung Kiefers ungebrochen über die Jahrzehnte anhielt. Erstmalig wird in der Bundeskunsthalle dieses größte Werkkonvolut aus dieser privaten Sammlung fast vollständig präsentiert.

Eine Auswahl der wichtigsten Werke aus drei Jahrzehnten wurde mit dem Schwerpunkt auf der 2000er-Dekade getroffen – hier belegen Bildensembles aus den Jahren 2010 und 2011 Kiefers großes Interesse am Thema des Panoramas. Es dominieren christlich-jüdische und mythologische Themen im Gegensatz zu den frühen Bildern und Ensembles vor der Übersiedlung des Künstlers nach Frankreich vor 20 Jahren, die sich mit der deutschen Vergangenheit und Mythologie befassen. Das oft beschriebene Pathos in Kiefers Werken erscheint in diesen neuen Arbeiten eigentümlich gebrochen, zurückgenommen und neutralisiert.

Anselm Kiefer - Am Anfang
Werke aus dem Privatbesitz Hans Grothe
20. Juni bis 16. September 2012