Amrei Wittwer und Roland Adlassnigg im Skulpturenpark Gmunden

Parallel Vienna und die Galerie Lisi Hämmerle laden zum Besuch des Parallel Skulpturenparks 2024 in Gmunden ein.

Amrei Wittwers Arbeiten erwecken das Gefühl von der Zeit gezeichnet, ausgegraben worden zu sein. Artefakte sind für Wittwer nicht nur Alltags-Gegenstände. Als kultische Objekte gehören sie zu magischen Gegenwelten. Sie können zum Wunsch des Menschen nach Nähe, Schutz und Zuspruch beitragen, mit ihnen sollen Geliebte gewonnen, Gefahren gebannt und Wunden geheilt werden. Ihre Arbeiten wollen "verführen anstatt zu belehren" (Bjung-Chul Han).

Frau und Tier als wichtiges Thema frühzeitlicher Kunst stehen im Zentrum der Ikonographie. Sie repräsentieren das Idol des beseelten Anderen, seiner Aufrufung und Besänftigung. 

Trotz ihrer naturwissenschaftlichen Ausbildung und Tätigkeit steht Wittwers künstlerische Arbeit – Malerei und Keramik – im Widerspruch zum wissenschaftlichen Positivismus der Moderne. Die Kunsthistorikerin Margarethe Zink verortet sie in Zusammenhang mit dem "Animismus": " ...womit ästhetische Symptome gemeint sind, die unsere kategorialen Grenzziehungen zwischen Nicht-Leben und Leben, Ding oder Wesen, grundsätzlich in Frage stellen. Die Künstlerin agiert als Animatorin, sie stattet das Objekt mit einer neuen Macht aus, einer Art Magie. Das Tier ist ein Subjekt, kein Objekt in den Händen der Wissenschaft. Amrei Wittwer eröffnet den Zugang zu bestimmten Weltbildern, die unsere Auffassung von Moderne ins Wanken bringen können, ganz im Sinne von Bruno Latour: Wir sind nie modern gewesen!"

Miriam Steinbock von der IG Kultur schreibt in einem Text-Auszug zur Eröffnung der Ausstellung 'Heroes on wheels' von Roland Adlassnigg in der Galerie Lisi Hämmerle 2023: "Ich würde ihn gerne als Bildhauerkabarettisten bezeichnen. Sein Humor, bisweilen die Satire begründen sich im genauen Beobachten und geduldigen Zuhören und dann im präzisen Übersetzen. Folgend bügelt er öffentlich eine Österreichfahne im Museumsquartier in Wien, kredenzt Selbstgebranntes aus dem eigenen Schnapsaltar, wäscht im Kunstmuseum Liechtenstein Geld oder signiert am Arlberg Schneebälle.

Anpacken und wieder loslassen. Adlassnigg gibt sich hin; wippend, rollend, Tanz erfordert Balance, und Kunst und Kultur zu machen ebenso, das ist uns vor allen den letzten Jahren sehr eingefahren. Darauf nehmen Adlassniggs "moving stones" Bezug, tonnenschwere Gesteinsbrocken, auf einem oder zwei Rädern, siehe Kreisverkehr Rankweil, da machen zwei Steine ein Wettrennen, oder im Garten des Kaplan Bonetti- Hauses Dornbirn oder – Ihr habt gerade die freie Wahl - im Rahmen von 'Dussa' im Steinbruch Ludesch, da hadern die 'Wheely bugs' auf 4 Rädern Männchen machend mit dem Gleichgewicht."

Eröffnung am Freitag, 28. Juni
offizieller Veranstaltungsbeginn: 17:30 Uhr
Ansprache: 18:00 Uhr
Bootsfahrt: 20:00 Uhr
Terrasse Villa Toscana, Toscanapark 6, 4810 Gmunden

Ausstellungsdauer: 28. Juni bis 31. August 2024
Besichtigungszeiten: täglich frei zugänglich.