Am Nabel der Welt

Nach fast zwanzig Jahren wird die Bündner Kunstsammlung in einer völlig neuen Präsentation gezeigt. Auch unter Einschluss der unverzichtbaren "highlights" wie den Werken von Angelika Kauffmann, Ferdinand Hodler, Giovanni Segantini, Giovanni, Augusto und Alberto Giacometti, Ernst Ludwig Kirchner schärfen unerwartete, aufschlussreiche und spannende Dialoge und Konfrontationen den Blick auf die ausgestellten Werke neu.

Unter dem Titel "Am Nabel der Welt. Kunst aus Graubünden" erfährt die eigene Sammlung eine dezidierte Vertiefung und Fokussierung. Ausgewählte, wichtige Arbeiten aus Privat- und Museumsbesitz von Ernst Ludwig Kirchner, Augusto Giacometti, Alberto Giacometti, Max Ernst, Günther Förg, Gerhard Richter und Dieter Hall verdeutlichen die Thematik entscheidend, indem aufschlussreiche Vergleiche und exemplarische Gegenüberstellungen das Zwiegespräch fördern.

Der spannende Dialog zwischen "Welt" und "Heimat", Globalem und Regionalem, der stete Diskurs zwischen Verharren und Sich-Öffnen ist ein wesentliches Charakteristikum der Kunst aus Graubünden: Manche bedeutende Bündner Künstler, zum Beispiel Alberto Giacometti oder Not Vital, sind in die Welt hinausgegangen, oft aber auch wieder reich an Erfahrungen an den Ort ihrer Herkunft zurückgekehrt. Andere, wie Giovanni Segantini, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Dix, Niklaus Stoecklin, Günther Förg oder Gerhard Richter, wurden von Graubünden geradezu magisch angezogen und haben hier ihre Spuren hinterlassen. Immer wieder haben diese Künstler dabei mehr oder weniger explizit auf die Bündner Bergwelt Bezug genommen, also den Ort der Entstehung ihrer Werke reflektiert und damit nicht zuletzt die existentielle Frage nach dem Eigenen und Fremden aufgeworfen.


Zur Neupräsentation der Sammlung erscheint ein Kurzführer, der die wichtigsten Künstler und ihre Werke in Bild und Wort kurz und prägnant vorstellt: Schriften zur Bündner Kunstsammlung 2, hrsg. von der Stiftung Bündner Kunstsammlung, erhältlich in deutscher, romanischer, italienischer und englischer Sprache.

Am Nabel der Welt. Kunst aus Graubünden
21. Juni bis 21. September 2008