Am Anfang war das Wort...??

Der Titel der Ausstellung "Am Anfang war das Wort...??" ist als offene Frage gestellt, um dem Betrachter die Möglichkeit zu geben, an aktuellen künstlerischen Positionen in unterschiedlichen Medien die Auseinandersetzung von Sprache und Bild, ihren wechselseitigen Dialog und ihre jeweilige Gewichtung zu überprüfen. Werden Sprache/ Text/ Worte/ Schrift integriert in ein bildnerisches Medium, ergänzen und verschränken sie sich, gehen sie einen Dialog ein oder konterkarieren sie sich?

Die Kuratorin will keine kunstgeschichtliche Entwicklung dieser seit Anfang des 20. Jh. mit Beginn der Avantgarde präsenten Themas darstellen; sie zeigt eine subjektive Auswahl zeitgenössischer Positionen und setzt damit die Ausstellung "Ansichten V – Kunst und Sprache" (11. November 2010 bis 11. Februar 2011) fort.

Der Bogen ist weit gespannt: von Texten, die als Bildtitel integrativer Bestandteil des Bildes sind (Laura Padgett) über suggestive Aufforderungen (Ina Holitzka), ironische Dekonstruierung von Konsumbotschaften (Marc Peschke), durch Brailleschrift verschlüsselte Denkanstöße (Klaus Schneider), Sätzen, die durch unterschiedliche Typografie bildhaft werden (Textkuben von Vera Röhm) bis hin zur Verbindung von Literatur und Bild: so wird literarischer Text und Bildfindung zu einer Chronik des Zeitgeistes (Horst Haack), ein Poet und ein Maler ergänzen sich in einer gemeinsamen Arbeit (Carlo Invernizzi + Malerfreunde) oder die literarische Sprache wird integrales Bildelement (Horst Keining).

Ausgangspunkt der Ausstellung sind Arbeiten aus "The Miami Project" von Holger Schmidhuber, der in der Sammlung Erhard Witzel vertreten ist.

Ansichten XVI: Am Anfang war das Wort...??
22. September bis 27. November 2013