14. August 2007 - 2:30 / Ausstellung 
25. April 2007 19. August 2007

Bis noch zum 19. August 2007 sind im Vökerkundemuseum der Universität Zürich Fotografien von Didier Ruef zu sehen. Die Ausstellung zeigt Bilder aus neun schwarzafrikanischen Ländern – Uganda, Mosambik, Ruanda, Äthiopien, Sudan, Burundi, Angola, Guinea und Kamerun. Alle Aufnahmen wurden zwischen 1989 und 2001 gemacht.

Die einzelnen Reportagen von Didier Ruef entstanden in Zusammenarbeit mit Médecins Sans Frontières und beschäftigen sich mit den ausserordentlichen und doch alltäglichen Lebensverhältnissen in verschiedenen Krisenregionen Afrikas. Innerhalb dieses riesigen und äusserst mannigfaltigen Kontinents sind die Ursachen und Ausformungen der Krisen zwar unterschiedlich, aber durch die dargestellten Extremsituationen weisen sie untereinander auch Gemeinsamkeiten auf.

Es sind Fotografien, welche vorwiegend die düsteren Verhältnisse des gegenwärtigen Afrika widerspiegeln. Wir sehen Menschen in Flüchtlingslagern oder die zerstörerischen Auswirkungen von Bürgerkriegen. Wir sehen Gefängnisse voller minderjähriger, am Völkermord beteiligter Insassen, Bilder von Migrantenschicksalen, von Aids und vom Kampf gegen Erosion, Hungersnöte und Überschwemmungen. In vielen Aufnahmen prallen Tradition, Gegenwart und Hoffnung aufeinander.

Mit seinem Engagement und seiner zutiefst menschlichen Sicht ermöglicht Didier Ruef jedoch eine Umwandlung dieses Bildes von Afrika. Die Ästhetik und die Prägnanz der Aufnahmen lassen eine innere Beseeltheit und eine enorme Lebenskraft dieses Kontinentes zum Vorschein kommen. Mit Subtilität und Ernsthaftigkeit erfasst der Fotograf die unterschiedlichen, oftmals schrecklichen und tragischen Situationen und berichtet gleichzeitig vom grossen Überlebenskampf der Menschen, von der Stärke der Frauen, vom Spiel, vom Tanz und von der Liebe.

Didier Ruef wurde 1961 in Genf geboren. Nach Abschluss des Studiums der Wirtschaftspolitik an der Universität Genf studierte er Fotojournalismus am International Center of Photography (ICP) in New York. In seiner Arbeit konzentriert er sich hauptsächlich auf Langzeitreportagen, die sich mit Menschen, ihrem Umfeld und mit Umweltproblemen beschäftigen. Bisher sind zahlreiche Reportagen über Europa, den Nahen Osten, Afrika, Indien und Asien, Ozeanien, die Vereinigten Staaten und Lateinamerika entstanden. Er ist Mitbegründer der Internet-Fotoagentur http://www.pixsil.com

Seine Fotografien sind in bedeutenden Zeitungen und Zeitschriften in der Schweiz und im Ausland veröffentlicht worden, so etwa in Sie&Er, Facts, Das Magazin, Neue Zürcher Zeitung, La Repubblica delle Donne, Ogonyok (Russland), Der Spiegel, Die Zeit, Time, The Independent Magazine, The Observer Magazine, The Economist, Le Monde, Libération, El Pais Semanal, Geo (Südkorea), Rhythms Monthly (Taiwan), Discovery (Hongkong).


Publikation: Fotoband in französischer Sprache: Didier Ruef, afrique noire. 192 Seiten, 22 x 28 cm, 154 Fotografien im Kohledruck. Mit Texten von Joseph Ki-Zerbo und Ali A. Mazrui. InFolio, Gollion 2005. (Fr. 64.–, EUR 42.–)

Afrique noire
Fotografien von Didier Ruef
25. April bis 19. August 2007

Völkerkundemuseum der Universität Zürich
Pelikanstrasse 40
CH - 8003 Zürich

W: http://www.musethno.uzh.ch

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  •  25. April 2007 19. August 2007 /
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Angola. Kuito. Provinz Bié. Ein Mädchen mit Zöpfchenfrisur verkauft auf dem Markt Gemüse.
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Angola. Menongue. Provinz Cuando Cubando. Ein im Krieg zwischen der regierenden MPLA und der UNITA zerstörtes Tankfahrzeug. Eine Frau bereitet das Abendessen für die Familie vor.
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Guinea. Kountaya. Provinz Guinée Forestière. Frauenportraits
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Burundi. Buhiga. Provinz Karuzi. Eine Frau trägt auf dem Kopf Bananen, die sie auf den Markt verkaufen geht.
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