Acht ohne Gegenstand

Nach den Ausstellungen über die "Russische Avantgarde. Wurzeln der Sammlung Otten", "Gottfried Honegger. Kunst als gesellschaftlicher Auftrag", "Schönheit als Notwendigkeit. Gewobenes und Gemaltes aus der Sammlung Otten", "Karl-Heinz Ströhle. Ornament und Aformation", "34.699 Tage Gottfried Honegger" und "Transkriptionen. Sechs Kunstschaffende aus Moskau" bietet der im Vierländereck Österreich, Schweiz, Liechtenstein und Deutschland gelegene Otten Kunstraum mit seiner aktuellen Ausstellung eine Plattform für das Schaffen von acht österreichischen KünstlerInnen.

Vor gut 100 Jahren entdeckten Kunstschaffende neue Freiräume. Die wirklichkeitsgetreue Wiedergabe des Sichtbaren wurde zugunsten eines freieren Umgangs mit den bildnerischen Mitteln zurückgedrängt. KünstlerInnen brachen mit jahrhundertealten Traditionen und arbeiteten an gegenstandslosen Werken. Bauhaus, Konstruktivismus, Konkrete Kunst, Suprematismus und andere Strömungen stehen für die Radikalität der Beschränkung auf Form, Farbe und Material. Ausgehend von diesen bahnbrechenden Anfängen entwickelten sich im vergangenen Jahrhundert in verschiedenen Ländern unterschiedliche Spielformen der gegenstandsfreien Kunst.

Die Kunstgeschichte ist aber erfreulicherweise nicht nur in Kategorien zu fassen. Zwischen Abstraktion und gegenstandsfreien Tendenzen, Konkreter Kunst und konzeptionellem Schaffen lassen sich reizvolle Nuancen und inspirierende Bezüge entdecken. Dies gilt besonders auch für das Schaffen der in der Schau "Acht ohne Gegenstand" vereinten KünstlerInnen aus Vorarlberg. Sie eröffnen Einblicke in das facettenreiche Spektrum gegenstandsfreier Kunst und geben ein vitales Zeugnis von künstlerischer Klarheit und Sinnlichkeit.

llse Aberer, Doris Fend, Tone Fink, Maria Jansa, Hubert Lampert, Herbert Meusburger, Norbert Pümpel und Franz Türtscher zeigen in ihren großteils eigens für die Ausstellung gestalteten oder zur Sammlung Otten gehörenden Zeichnungen, Malereien, Reliefs, Skulpturen und Installationen im Ausstellungsraum sowie im "Öltank" vielfältige Zugänge zur Gegenstandslosigkeit auf.


Acht ohne Gegenstand
30. April bis 4. Oktober 2014