"Alles wird gut. Zur Dialektik der Hoffnung" lautet das angesichts von Krisen, Verunsicherung und Vertrauensverlust brandaktuelle, zugleich zeitlose Thema des 26. Philosophicum Lech. Vom 19. bis 24. September 2023 sind namhafte Vortragende zur tiefgreifenden transdisziplinären Erörterung nach Lech am Arlberg geladen.
"Dürfen wir überhaupt noch hoffen?", stellt Konrad Paul Liessmann im Editorial zum diesjährigen Philosophicum Lech eine Kardinalfrage hinsichtlich unserer zunehmend krisengeschüttelten Welt. Alles wird gut. Es wird sich weisen, ob die Optimismus beschwörende Redensart ihre Berechtigung hat oder ironisch verstanden werden sollte. "Wie begründet unsere Hoffnungen sind oder ob sie uns in die Irre leiten und zu einem falschen, getrübten Blick auf die Welt führen, ist derzeit Gegenstand heftiger Debatten", schreibt Liessmann. Nicht nur um solchen Diskussionen, sondern dem Phänomen und Prinzip Hoffnung in seiner Vielschichtigkeit und Ambivalenz auf den Grund zu gehen, ist das Philosophicum Lech bewährter Rahmen. So werden Vortragende aus Philosophie, Sozial- und Kulturwissenschaften sowie benachbarten Gebieten aus unterschiedlichsten Perspektiven und Anlässen über die Dialektik der Hoffnung referieren und mit dem Publikum diskutieren.
Philosophicum Dialoge und philosophisch-literarischer Vorabend
Am Dienstag, den 19. September beschäftigen sich die Philosophicum Dialoge unabhängig vom Jahresthema mit brisanten Entwicklungen und Fragen. "Wie ist die Lage?", "Was ist zu tun?". Am Mittwoch, den 20. September um 18.00 Uhr bietet der philosophisch-literarische Vorabend wieder eine unterhaltsame thematische Einführung ins Symposium. Unter dem Titel "Die Büchse der Pandora" wird Michael Köhlmeier, Mitinitiator des Philosophicum Lech, atmosphärische Nacherzählungen und Konrad Paul Liessmann jeweils daran anschließende Ad-hoc-Interpretationen zum Besten geben.
Magna-Impulsforum und feierliche Eröffnung des 26. Philosophicum Lech
Den Auftakt am Donnerstag, den 21. September, um 15.00 Uhr macht das Magna-Impulsforum mit der Podiumsdiskussion: "Lasst alle Hoffnung fahren! – Stehen wir am Eingang zur Hölle?". Nach der Eröffnung startet wie immer Konrad Paul Liessmann mit seinem Impulsreferat in dem er das Jahresthema umfassend beleuchtet.
Die Referierenden und Vorträge des 26. Philosophicum Lech:
Hartmut von Sass, Titularprofessor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Universität Zürich und Inhaber einer Heisenberg-Stelle an der Humboldt-Universität zu Berlin: "Außer sich sein. Über Hoffnung und Ekstase".
Christine Abbt, Professorin für Politische Philosophie an der Universität Graz: "Zum Gestaltungspotenzial nicht-idealer Voraussetzungen"
Francesca Vidal, Professorin für Kulturwissenschaften an der Universität Koblenz-Landau und wissenschaftliche Leiterin des Schwerpunkts Rhetorik: "Vom Tagtraum zur Utopie oder Über die Notwendigkeit, utopisch zu denken"
Christian Dries, Leiter der 'Günther Anders-Forschungsstelle' der Universität Freiburg i. Br.: "‚… in Hoffnung, dass wir hoffen dürfen‘? Günther Anders und die Heuristik der Hoffnungslosigkeit"
Peter Strasser, Professor für Philosophie i. R. an der Universität Graz: "Apokalypse. Die Rettung der Welt durch ihren Untergang"
Philipp Blom, Schriftsteller und Historiker: "Alles wird gut? – Kleine Anatomie der realistischen Hoffnung"
Fred Luk, Ökonom, Nachhaltigkeitsforscher und Publizist: "Die Hoffnung auf Nachhaltigkeit. Möglichkeiten und Grenzen des ökologisch-ökonomischen Wandels"
Harald Welzer, Soziologe und Publizist, Honorarprofessor an der Universität Flensburg und Mitbegründer und Direktor der Stiftung FUTURZWEI: "Hoffnung ist eine Falle. Zur Sozialpsychologie wunschgetriebenen Handelns"
Catrin Misselhorn, Professorin für Philosophie an der Georg-August-Universität Göttingen: "Künstliche Intelligenz – und alles wird gut?"
Renée Schröder, Professorin i. R. am Institut für Biochemie der Max Perutz Labs (Universität Wien / Medizinische Universität Wien): "Dürfen wir auf Unsterblichkeit hoffen?"
26. Philosophicum Lech
Alles wird gut. Zur Dialektik der Hoffnung
Lech am Arlberg, 19. bis 24. September 2023
A 6764 Lech am Arlberg