14/18 – Die Schweiz und der Grosse Krieg

Der Erste Weltkrieg (1914-1918) veränderte die Welt, wie kein Krieg zuvor. Obwohl die Schweiz von direkten Kriegsereignissen verschont blieb, kam es auch hier zu tiefgreifenden Erschütterungen und Umwälzungen, die bis heute Spuren hinterlassen haben. Die Ausstellung "14/18 – Die Schweiz und der Grosse Krieg" im Landesmuseum Zürich, zeigt die Folgen des "Grossen Krieges" für die Schweiz auf.

Als neutraler Staat blieb die Schweiz zwar von kriegerischen Auseinandersetzungen verschont, die Folgen des Krieges auf die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in waren jedoch enorm. Spannungen zwischen der West- und Deutschschweiz bildeten eine innenpolitische Belastung. Für die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft bedeuteten die vier Kriegsjahre ein ständiges Improvisieren in einem zunehmend chaotischen Umfeld.

Die Ausstellung im Landesmuseum Zürich thematisiert die Folgen dieses Krieges für die Schweiz. Im Zentrum stehen weniger die militärischen, sondern die gesellschaftlichen Aspekte des Krieges: die Erfahrung fundamentaler Unsicherheit, die Bedrohung des nationalen Zusammenhaltes, die fragile Neutralität, die sowohl im Innern als auch von aussen immer wieder verletzt wurde oder die steigenden Spannungen zwischen den sozialen Klassen. Denn im Laufe des Krieges wurde die Versorgung mit Lebensmitteln immer schwieriger, was dazu führte, dass im Sommer 1918 rund 700 000 Menschen auf öffentliche Hilfe angewiesen waren.

Die Löhne der Arbeiter und Angestellten büssten laufend an Kaufkraft ein. Die soziale und wirtschaftliche Krise gipfelte im Landesstreik 1918, der den Gegensatz zwischen links und rechts noch während Jahren vertiefte. Erst unter der Bedrohung durch Nazi-Deutschland kam es zu einer Annäherung. Die Folgen und Verwerfungen, die der Erste Weltkrieg in der Schweiz verursacht hat, waren in ihren Auswirkungen für die Schweiz gravierender als diejenigen des Zweiten Weltkriegs.

Die Ausstellung bildet die Veränderungen, die die vier Kriegsjahre mit sich brachten, anhand von rund 20 Themenstationen ab. Gezeigt werden meist unveröffentlichte Fotos, Filme und Dokumente. Hörstationen vermitteln kontroverse Meinungen zu Themen wie Neutralität oder Röstigraben, Überfremdung oder Wirtschaftspolitik. Anhand von Porträts von Persönlichkeiten wie Else Züblin, der Begründerin der Soldatenstuben, oder Bundesrat Gustav Ador, dem Präsidenten des IKRK, macht die Ausstellung deutlich, welche damaligen Themen bis in die Gegenwart wirksam sind. Installationen mit Objekten vertiefen wichtige Themen wie die Internierung von Offizieren und Soldaten aus den kriegsführenden Staaten oder den wirtschaftlichen Austausch mit den Krieg führenden Staaten.

Die Ausstellung ist ein Projekt des Vereins "Die Schweiz im Ersten Weltkrieg".


14/18 – Die Schweiz und der Grosse Krieg
29. August bis 26. Oktober 2014