Wenn Rolando Villazón die szenische Einrichtung von Mozarts Don Giovanni übernimmt, kann man sich darauf verlassen, dass auch bei einer konzertant angekündigten Aufführung rein gar nichts statisch abläuft.
Mit "La Gazza Ladra", dem nicht sehr geläufigen Originaltitel Rossinis Oper, wendet sich das Theater an der Wien ziemlich anspruchsvoll ans Publikum. Anspruchsvoll zu bespielen ist auch die temporäre Dependance in der Halle E im Museumsquartier, bis Ende 2024 die Generalsanierung des Musiktheaters am Naschmarkt abgeschlossen ist.
Das ist Oper vom Feinsten, was sich die Marionettenoper Lindau und das Vorarlberger Barockorchester Concerto Stella Matutina zu ihren Jubiläen – die einen zwanzig Jahre, die anderen fünfzehn – vorgenommen haben: musikalisch in schlanker historischer Instrumentalbesetzung, vielschichtig die Inszenierung mit Überlagerung wie Verschmelzung des Gesangs der hochkarätigen, in ihrer Präsenz so ausdruc
Salzburg hat nicht nur zu Festspielzeiten mit hervorragendem Musiktheater aufzuwarten, dies ist weithinreichend bekannt. Doch dass "Der Rosenkavalier" im imposanten Bühnenambiente der Felsenreitschule eine dermaßen kraftvolle galaktische Wirkung entfaltet, ist der noch nicht fertiggestellten Renovierung des Salzburger Landestheaters zu verdanken.
Spektakulär ist die Naturkulisse des St. Margarethener Steinbruchs. Da lässt sich Nabucco, die populäre Oper von Giuseppe Verdi, perfekt in Szene setzen. Wen wundert's, dass diese nun schon zum vierten Mal aufgeführt wird und 1996 den Auftakt zur Erfolgsgeschichte des Burgenländischen Openair-Festivals bildete.
Beim Jugendprogramm der Salzburger Festspiele "jung & jede*r" wird das Grimm'sche Märchen "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren" zur optimistischen Kinderoper mit eindringlichen Botschaften für die heutige Zeit.
Madame Butterfly von Giacomo Puccini und Sibirien von Umberto Giordano haben so viel Parallelität und könnten in Bregenz nicht gegensätzlicher in Szene gesetzt werden. Die eine Oper als Massenmagnet – je 7.000 Karten für 26 Veranstaltungen werden in einem Sommer aufgelegt – und die andere als Rarität für die wahren Opernliebhaber, nur dreimal im Festspielhaus aufgeführt.
Als Vorspann zur Eröffnung der Bregenzer Festspiele 2022 wurde die Opernstudio-Produktion "Die Italienerin in Algier" von Gioachino Rossini nachgeholt. Voriges Jahr ist sie nämlich just am Tag der Premiere einer positiven Corona-Testung zum Opfer gefallen. Intendantin Elisabeth Sobotka hat dieses Format eingeführt, um jungen Sängerinnen und Sängern ein Podium zu bereiten.
Christian Thielemann hebt Wagners dritte und letzte "romantische Oper" in höhere musikalische Dimensionen. Dass am Ostermontag dann wirklich alle im Großen Festspielhaus nach Verklingen des letzten Akkords förmlich aufsprangen und frenetisch applaudierten, war aber auch seinem Abschied als Künstlerischer Leiter der Osterfestspiele in Salzburg gezollt.