Goldener Leopard für "Abrir puertas y ventanas"

Milagros Mumenthaler ist mit "Abrir puertas y ventanas" der große Sieger des 64. Filmfestivals von Locarno. Das Spielfilmdebüt der in der Schweiz aufgewachsenen gebürtigen Argentinierin gewann nicht nur den Hauptpreis, sondern auch den Preis für die beste Darstellerin und wurde auch von den unabhängigen Jurys mehrfach ausgezeichnet.

Kräftigen Rückenwind geben die zahlreichen Preise "Abrir puertas y ventanas", könnten ihm, wenn er Anfang Jänner 2012 in die deutschschweizer Kinos doch ein größeres Publikum bescheren, als es die ruhige Evokation eines Stillstands erwarten ließe. Neben dem Goldenen Leoparden und dem Preis für Maria Canale als beste Darstellerin wurde Milagros Mumenthalers Debüt auch mit dem Fipresci-Preis ausgezeichnet und von der Ökumenischen Jury mit einer lobenden Erwähnung bedacht.

Als erfinderisch erwies sich die Jury mit der Einführung eines "Pardo d´oro speciale della giuria", der an Shinji Aoyama für seinen "Tokyo Koen", aber auch für sein bemerkenswertes Filmschaffen vergeben wurde. Der Spezialpreis der Jury ging an den israelischen Beitrag "Hashoter - Policeman", während Adrian Sitarus "Din dragoste cu cele mai bune intenti Best Intentions)" sowohl mit dem Regiepreis als auch Bogdan Dumitrache als bester Darsteller ausgezeichnet wurde.

Ein politisches Signal setzte die Ökumenische Jury ebenso wie die Jugendjury mit der Vergabe ihres Preises an Fernand Melgars Dokumentarfilm "Vol special". Etwas überraschend ist doch, dass der rumänische Animationsfilm "Crulic" oder Mike Cahills "Another Earth" trotz der Preisflut nur mit einer lobenden Erwähnung bedacht wurden.

Zur humanistischen Ausrichtung der Preisvergabe passt auch die Vergabe des Publikumspreises und des Variety Piazza Grande Award an Philippe Falardeaus "Bazhir Lazhar".