Ein Pionier des modernen Designs

Aus gutem Grund kann man den gebürtigen Glasgower Christopher Dresser (1834–1904) als ersten Industriedesigner bezeichnen, obwohl er weniger bekannt ist als etwa sein Zeitgenosse William Morris. Der gelernte Botaniker nutzte die Pflanzenwelt als Inspirationsquelle für seine Formsprache, deren funktionale und materialgerechte Anmutung wesentliche Momente des Designs des 20. Jahrhunderts vorwegnimmt.

Im Anschluss an eine Reise nach Japan von 1876-1877 entwarf der brillante Christopher Dresser einige Objekte, die offensichtlich durch orientalische Modelle beeinflusst worden waren. Diese Objekte mit ihren minimalistischen Formen, mit denen er sich später einen Namen machte, werden in der Ausstellung zu sehen sein.

Die meiste Zeit arbeitete Christopher Dresser mit standardisierten Elementen. Er fertigte Entwürfe für Metall, Keramik und Glas. Seine heute fast minimalistisch anmutenden Entwürfe sind von einer geradezu atemberaubenden Schönheit, in der Funktion und Material präzise in einen Dialog treten. Inzwischen ist Christopher Dresser unter Designkennern kein Unbekannter mehr. Kein Geringerer als Alessi realisierte Reeditionen seiner Entwürfe. Den Betrachtern eröffnet sich ein faszinierender Einblick in eine kaum bekannte Geschichte des frühen englischen Industriedesigns.


Die Ausstellung wird aus dem Design Museum Gent übernommen und im Museum MARTa Herford im ersten Obergeschoss des Lippoldbaus gezeigt. Es wird ein Katalog von 47 Seiten Umfang im Museumsshop erhältlich sein.

Christopher Dresser – Ein Pionier des modernen Designs
16. August bis 28. September 2008