Alicja Kwade – Warten auf Gegenwart

Kulturhistorische, philosophische sowie naturwissenschaftliche Referenzen finden sich in der künstlerischen Arbeit von Alicja Kwade wieder. Indem sie bestimmte alltägliche Gegenstände wie Uhren, Lampen, Spiegel und andere handelsübliche Objekte spannungsvoll in signifikante Arrangements verwandelt, reflektiert sie komplexe Wechselbeziehungen von Kapital und Produktion sowie abstrakte Werte wie Zeit und Geld. Minimale Zustandsveränderungen durchziehen das gesamte Werk und verweisen auf Themen wie Zeitlichkeit und Stillstand.

Die spektakuläre Licht- und Soundinstallation "Nach Osten", die sie 2013 im monumentalen Kirchenraum St.Agnes in Berlin realisiert hat, basiert auf dem Prinzip des Foucault’schen Pendels – ein direkter Nachweis, die Erdrotation sichtbar zu machen. Das historische Experiment als Ausgangspunkt für ihre bildhauerische Fragestellung wird in der künstlerischen Umsetzung in eine eindrucksvolle Sinneserfahrung übersetzt. Diese spektakuläre Arbeit, die in Berlin lediglich für drei Tage im Kirchenraum St.Agnes zu sehen war, wird die Künstlerin u.a. im Oberlichtsaal des Kunstmuseums St.Gallen neu erstellen und installieren.

Alicja Kwade ist 1979 geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Ihr Schaffen wurde in den vergangenen Jahren in zahlreichen Institutionen gezeigt, u.a. 2013 im Haus Esters in Krefeld oder 2012 in der Gruppenausstellung Made in Germany II im Kunstverein Hannover. Die Ausstellung in St.Gallen entsteht in Kooperation mit der Kunsthalle Nürnberg.


Alicja Kwade – Warten auf Gegenwart
22. November 2014 bis 15. Februar 2015