Schnitzlers "Das weite Land" am Theater St.Gallen

Am Freitag, 8. Januar 2016 feiert Arthur Schnitzlers Tragikomödie "Das weite Land" Premiere am Theater St.Gallen. Schauspieldirektor Tim Kramer erfüllt sich mit seiner Inszenierung im Grossen Haus einen Regietraum: Das weite Land ist für ihn eines der reifsten und besten Stücke des Seelenausloters Schnitzler.

Im Kleinen ist es die Geschichte einer Midlifecrisis. Vor allem ist es aber die Geschichte von unglücklichen Lieben: Sie, Genia, klug, schön, jung, bemüht um ihre Ehe, schlägt ihrerseits reizvolle Angebote aus. Er, Hofreiter ist von der tugendhaften Zurückhaltung seiner Frau befremdet, flieht in die Berge und in die nächste Affäre.

Als Genia dann ihrerseits eine Liaison eingeht, ringt der alternde Ehemann um seine Lebendigkeit und opfert dafür die seines Nebenbuhlers. Nicht zuletzt ist Das Weite Land aber die Geschichte einer Gesellschaft, die schon alles hat, noch immer nicht zufrieden ist und weiterhin auf der Suche bleibt: nach dem Stillen der Sehnsucht, nach dem einen, entscheidenden, alles verändernden Moment.

Schnitzler verleiht in seinem Stück der menschlichen Sehnsucht poetische Gestalt. Mit psychologischem Feinsinn und feinem Humor bohrt sich der Autor hinter manierliches Palaver und zeichnet in reichen Bühnengestalten die Brüchigkeit der menschlichen Konstitution nach.


Das weite Land von Arthur Schnitzler
Freitag, 8. Januar 2016, 19.30 Uhr