Bregenz: Walser-Lesung im Foyer des Vorarlberger Landestheaters

Theo Schadt, 72, Firmenchef und auch als "Nebenherschreiber" erfolgreich, wird von Carlos Kroll verraten, seinem engsten und einzigen Freund, einem Dichter. Beruflich ruiniert, sitzt Theo Schadt jetzt an der Kasse des Tangoladens seiner Ehefrau in München. Und weil er glaubt, er könne nicht mehr leben, wenn das, was ihm passiert ist, menschenmöglich ist, hat er sich in einem Online-Suizid-Forum angemeldet.

Eines Tages löst eine Kundin bei ihm eine Lichtexplosion aus. Seine Ehefrau glaubt, es sei ein Schlaganfall, aber es waren die Augen dieser Kundin, ihr Blick. Ihre Adresse ist in der Kartei, also schreibt er ihr. Und nach achtunddreißig Ehejahren zieht er zu Hause aus. Sitte, Anstand, Moral, das gilt ihm nun nichts mehr. Doch dann muss er erfahren, dass sie mit dem, der ihn verraten hat, in einer offenen Beziehung lebt. Ist sein Leben "eine verlorene, nicht zu gewinnende Partie"?

Martin Walsers neuer Roman über das Altsein, die Liebe und den Verrat ist beeindruckend gegenwärtig, funkelnd von sprachlicher Schönheit und überwältigend durch seine beispiellose emotionale Kraft.

Martin Walser, geb. 1927 in Wasserburg, einer der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren. Zahlreiche Werke und Preise, zuletzt "Das dreizehnte Kapitel" 2012, "Meßmers Momente" 2013, "Shmekendike blumen. Ein Denkmal / A dermonung für Sholem Yankev Abramovitsh" 2014.


Dienstag, 7. Juni 2016, 20:00 Uhr
Foyer des Theaters am Kornmarkt, Bregenz