Johann-Heinrich-Merck-Preis für Wiener Essayist Franz Schuh

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung vergibt den mit 20'000 Euro dotierten Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay in diesem Jahr an den 74-jährigen Wiener Essayisten Franz Schuh. Die Auszeichnung wird am 6. November in Darmstadt zusammen mit dem Georg-Büchner-Preis verliehen, der bekanntlich an den Grazer Autor Clemens J. Setz geht (wir berichteten). Überdies erhält bei dieser Gelegenheit der deutsche Kirchenhistoriker Hubert Wolf den Sigmund-Freud-Preis.

"Mit seinem stilistisch und sprachlich virtuosen Werk, das nahezu alle Gattungen, vor allem jedoch die Kunst des Essays umfasst, nimmt Franz Schuh eine solitäre Position im deutschsprachigen literarischen Leben ein", würdigte die Jury in einer Aussendung den Wiener. Und weiter: "In den Texten von Franz Schuh erscheint das Denken als poetische Haltung, als ästhetisches Ereignis. Es bewegt sich in den Fahrwassern europäischer philosophischer Diskurse, ist nie dogmatisch, sondern stets pointiert, persönlich, scharfsinnig, von sprachlicher Eleganz, und getragen von fundamentaler Menschenfreundlichkeit."

Zu den bekanntesten Essays des am 15. März 1947 in Wien geborenen Autors, der von 1976 bis 1980 Generalsekretär der Grazer Autorenversammlung und später Mitherausgeber der Zeitschrift "Wespennest" war, gehören etwa „Liebe, Macht und Heiterkeit" (1985) oder "Schwere Vorwürfe, schmutzige Wäsche" (2006). Und gerade erst vor kurzem ist sein Buch "Lachen und Sterben" erschienen.