Gruppenausstellung zum Phänomen "Welle"

Am 28. April eröffnet der Palača Fritzi in Mali Lošinj in Kroatien die Ausstellung "Welle" mit sieben österreichischen Künstlerinnen und Künstler. Die Kunstschaffenden haben bei mehreren Symposien auf der Insel Lošinj Phänomene von Wellen erforscht und künstlerisch in Malerei, Zeichnung, Fotografie, Skulptur und Video umgesetzt.

Die sieben ausstellenden Künstlerinnen und Künstler aus Österreich setzen sich seit mehreren Jahren mit der Insel Lošinj und ihren sie umgebenden und beeinflussenden Elementen auseinander. Beim Symposium im Spätsommer 2021 begaben sich die Kunstschaffenden auf den Weg der Erforschung des Phänomens von Wellen, ihren Gestalten und ihren Auswirkungen.

Gerlinde Thuma schreibt, "Die Welle ist die geschmeidige bis zerstörerische Auswirkung einer Ursache, ein Aufeinandertreffen von Kräften, von Druck und Gegendruck. Jede Welle hat ihre Richtung und nimmt den Blick mit in der Erwartung gefangen, sie ausrollen oder brechen zu sehen oder von einer unvorhergesehenen Wendung überrascht zu werden, durch eine Untiefe vielleicht, die in der Phantasie Wellen schlägt." Die Künstlerin zeigt Malerei, die die Prozesshaftigkeit solcher ineinander übergehender Ereignisse auf poetische Weise darstellt.

Kurt Straznickys Kunstharz-Objekte beschäftigen sich damit, wie sich das menschliche Spiegelbild durch (wellenförmige) Bewegungen der Wasseroberfläche verändert. "Schon eine leichte Unruhe führt zu Verzerrungen der Darstellungen. Bei stärkeren Turbulenzen löst es sich beinahe vollständig auf."

Luise Kloos nimmt ihre Beobachtungen von Wellen und ihrer unterschiedlichen Strukturen als Ausgangspunkt ihrer Zeichnungen. In feinen Strichen und Linien geht sie so auf die unendliche Vielfalt der Bewegung des Wassers ein.

Reinhard Süss, Komponist und Bildhauer, zeigt in seiner Arbeit "Wellengang", die aus einer Komposition und einer Skulptur besteht, wie die visuelle Erstarrung der Steinskulptur in eine hörbare Bewegung aufgelöst wird. "Steine und Musik, zwei sehr gegensätzliche Elemente, sollen zu einem neuen, sich ergänzenden und größeren Ganzen zusammenwachsen."

Alfred Graf setzt seine Erfahrungen mit den Wellen des Wassers, der Luft, der Sonnenstrahlen und den dadurch entstehenden Resonanzwellen im Körperinneren in Serien von Bildobjekten und Skulpturen mit Sedimenten der Insel um. "Subtile Oberflächengestaltungen thematisieren das Unter-die-Haut-gehen."

Silvia Maria Grossmann präsentiert in einer Bodenarbeit eine "Wellenrose" auf einem runden Kieselbett – eine Kompassrose, welche die von den entsprechenden Winden erzeugten Wellenstrukturen zeigt.
Ein weiteres Objekt besteht aus einem steinernen Wellenbuch, in welches Papierseiten mit Wellenstrukturen eingespannt sind.
"Jeder Wimpernschlag, jedes Umblättern im Buch der Wellen zeigt ein neues Bild."

Fridolin Welte zerschneidet wellenförmig der Länge nach Vierkantleisten senkrecht und um 90 Grad gedreht entlang ihrer Hauptachse. Die entstehenden vier Teile "stülpt" er sodann um, sodass das Innere nach außen und das Äußere nach innen verkehrt wird und aus den einstigen geraden Leisten dreidimensionale Wellenformen werden, die er neu zusammengesetzt und zu dynamischen Plastiken und Stelen werden lässt.

Die Ausstellung möchte mit ihren vielseitigen und vielschichtigen Werken die Faszination von Wellen den Besuchern vermitteln, das Staunen über das Meer mit seinen von Augenblick zu Augenblick wechselnden Gesichtern und dem Eindruck, es jeden Moment neu zu sehen.

Welle – Val – Wave
28. April bis 25. Mai 2022